CSC-Manager Jim Houghton ist davon überzeugt, dass der Aufbau und das Management komplexer Cloud-Architekturen zur Kernaufgabe von CIOs wird. Er erklärte auf den IT-Strategietagen, wie die "Agility-Platform" ServiceMesh das Management, die Automatisierung und Integration von Cloud-Services und Enterprise-Applikationen erleichtert. [...]
In der Breakout-Session „Integration I“ auf den Hamburger IT-Strategietagen ging es um den intelligenten Einsatz von aktuellen Technologien und deren Integration die die Unternehmens-IT.
Während Carsten Stockmann, Ex-CIO bei MLP und Mayflower Capital, in seinem Vortrag „BYOD – Hebel am größten Kostenblock“ der Frage der Integration mobiler Geräte nachging, stand die Steigerung der Leistungsfähigkeit der IT durch die Transformation in industrialisierte Prozesse im Mittelpunkt des Vortrags von Reiner Willig, Senior Technology Advisor bei EMC Deutschland.
Rupert Lehner, Deutschland-Geschäftsführer von Fujitsu referierte zum Thema „Gesellschaft im Wandel – a Human Centric Intelligent Society“. Und Jim Houghton, Cloud-Experte bei CSC, nahm sich schließlich des zentralen Managements unternehmensweiter Cloud-Umgebungen an.
Jim Houghton gehört erst seit wenigen Monaten zu den Mitarbeitern von CSC. Vorher war er bei ServiceMesh aus Santa Monica als Leiter des Client Services Team weltweit für Consulting und Implementation der von ServiceMesh entwickelten Cloud-Plattform verantwortlich. Seit der Übernahme des Cloud-Spezialisten aus Kalifornien durch CSC im letzten Oktober ist er Director und General Manager der Global Field Operations der CSC-Cloud Business Unit.
CLOUD HIEß FRÜHER GRID- ODER UTILITY-COMPUTING
Mit Cloud Computing beschäftigt er sich schon mehr als 15 Jahre – lange bevor der Begriff überhaupt existierte: „Früher nannte man das, was heute Cloud Computing heißt, Grid- oder Utility-Computing; die Idee und die Technik waren aber schon immer dieselben“, sagt der CSC-Manager.
ServiceMesh, davon ist Houghton überzeugt, hebt die Cloud-Technologie auf eine neue Ebene: „Die komplette Integration und das zentrale Management von Private, Hybrid und Public Cloud Architekturen mit Enterprise-Applikationen und IT-Services in einer zentralen Plattform ist keine Vision mehr, sondern längst Realität“, sagt der Cloud-Spezialist.
Nach seinen Angaben setzten bereits mehr als eine Handvoll weltgrößter Unternehmen aus Telekommunikation, Healthcare und Finanzwirtschaft ServiceMesh als zentrale Cloud Management Lösung ein. Die Namen der Unternehmen könne er auf Grund vereinbarter Vertraulichkeit allerdings nicht nennen.
ALLE CLOUD-ARCHITEKTUREN UND SERVICES EINHEITLICH VERWALTEN
Er spricht von ServiceMesh als „Agility Platform”, die eine unternehmensweite, einheitliche Verwaltung aller Cloud-Architekturen und Services ermögliche und sich dabei über Private-, Hybrid- und Public-Cloud-Umgebungen und alle AAS-Modelle (Software as a Service, Platform as a Service und Infrastructure as a Service) erstreckt. Dabei fungiere die ServiceMesh-Plattform als zentrales Managementsystem, mit dem Richtlinien (policy-driven) festgelegt werden können, und die als Regel- und Kontrollinstanz die Integrität von Governance, Compliance und Security über alle Cloud-Strukturen hinweg gewährleiste.
Dabei sorge eine Automatisierungskomponente etwa mit Blue-Prints für Apps und IT-Services für eine schnellere und effizientere Entwicklung, auf der anderen Seite erlaube das automatisierte Release-Management eine beschleunigte Implementation von Apps und Services. „Auf diese Weise erhalten die Mitarbeiter Zugriff auf Applikationen, Plattformen und IT-Services, die den 100-prozentig den Firmenrichtlinien, Sicherheitsstandards und den regulatorischen Anforderungen entsprechen“, versichert Houghton.
Allerdings räumt er ein, dass ServiceMesh vor allem die Bedürfnisse großer Unternehmen adressiert. Für kleinere Unternehmen verweist er auf andere die Cloud-Angebote von CSC wie CSC-BizCloud oder CSC-CloudCompute. Auf jeden Fall, so Houghton, solle ein Unternehmen, das den Einstieg in Cloud Computing plant, schon bei der Implementation des ersten Cloud-Service das große Ganze ins Auge fassen. „Cloud Computing ist die Technologie der Zukunft und wird Einzug in die IT der Unternehmen halten“.
OHNE KONZEPT WIRD ES TEUER
Dabei spiele es keine Rolle, ob das in einem, zwei oder fünf Jahren passiere: „Wenn man damit anfängt, Cloud-Umgebungen aufzubauen – egal in welchem Umfang – und sich nicht gleich grundsätzliche Gedanken um den zukünftigen Ausbau macht, wird es später sehr viel aufwändiger und teurer, diese Cloud-Strukturen nachträglich in ein übergreifendes Konzept zu integrieren. Deshalb sollte eine umfassende Cloud-Strategie schon vor dem ersten Schritt formuliert sein“, rät Cloud Experte Houghton.
* Holger Eriksdotter ist Redakteur der deutschen CIO.
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