McKinsey: SCM-Digitalisierung sträflich vernachlässigt

Die digitale Transformation kostet eine Menge an potenziellem Umsatz- und Gewinnwachstum. Behaupten können sich Unternehmen, wenn sie sich schnell an die Fersen der digitalen Disruptoren heften. [...]

Kühne Strategien zahlen sich bei der Digitalisierung aus. Wer sich hingegen zaghaft verhält, droht zum Opfer der dramatischen Auswirkungen auf Umsätze und Gewinne zu werden. Das geht aus dem Artikel „The case for digital reinvention“ hervor, der unlängst in McKinsey Quarterly erschienen ist. Das Autorentrio aus dem Hause McKinsey arbeitet darin unter anderem heraus, dass sich insbesondere Investitionen in die Digitalisierung der Lieferkette lohnen könnten.

  • Defizite herrschen besonders bei der Digitalisierung der Lieferkette
  • Im Bereich der Ökosysteme fehlt vielen Firmen objektiv die Gestaltungsmacht
  • Wer keine strategischer Vorreiter sein will, braucht umfassende digitale Reife
  • Die klassenbesten Unternehmen investieren auf breiter Front
  • Diese Firmen haben auch unternehmenskulturelle Hürden abgebaut

Diese Grafik zeigt, wie stark die Digitalisierung bei voller Entfaltung auf das Wachstum von Umsätzen und Gewinnen drücken wird. Und wie sehr es das jetzt schon tut. (c) McKinsey

12 PROZENT MINUS BEI DURCHSCHNITTLICHEM GEWINNWACHSTUM
Die Berater Jacques Bughin, Laura LaBerge und Anette Mellbye fassen in ihren Artikel Ergebnisse diverser McKinsey-Studien zum Thema zusammen. Das Resultat liest sich wie das Gegenteil einer Schönwetteranalyse. „Unsere Ergebnisse bestätigen, was viele Vorstände bereits argwöhnen“, schreiben die Drei. „Indem ökonomische Brüche abgebaut werden, ermöglicht die Digitalisierung einen Wettbewerb, der das Wachstum von Umsätzen und Gewinnen unter Druck setzt.“
Basis aller Ausführungen ist also die Annahme, dass die Digitalisierung auf heftige Weise die durchschnittlichen Wachstumserwartungen senkt. Bei den Umsätzen dämpft diese Entwicklung laut McKinsey schon jetzt das Wachstum um 6 Prozent, bei voller Entfaltung der Digitalisierung wird das Minus 12 Prozent betragen. Bei den Gewinnen mit dem EBIT als Kenngröße liegt der negative Effekt aktuell bei 4,5 Prozent und wird sich laut Prognose auf 10,2 Prozent steigern.
SCHEITERN TROTZ INVESTITIONEN
Das bedeutet im Klartext eine Verschärfung des Konkurrenzdrucks, dem das schlafmützige Viertel der Firmen nach Einschätzung der Berater zum Opfer fallen dürfte, während das konsequenteste Viertel mit überdurchschnittlichen Gewinnen rechnen darf. Das Tückische daran: Bislang drohen selbst Unternehmen zu scheitern, die durchaus aktiv in ihre digitale Transformation investiert haben.
„In sämtlichen Branchen gilt: Manche Spieler fahren immense Profite ein, während bei vielen anderen das Ergebnis unterhalb ihrer Kapitalkosten bleibt“, heißt es im Artikel. Der ROI ist demnach in 23 Prozent der Unternehmen negativ, in einem weiteren Viertel liegt er unter 10 Prozent.
FIRMEN INVESTIEREN OFT AN FALSCHER STELLE
„Die Ergebnisse zeigen an, dass manche Firmen an der falschen Stelle investieren oder dass sie zu viel (oder zu wenig) an der richtigen Stelle investieren – oder schlichtweg, dass ihre Erträge auf digitale Investitionen vom Wettbewerb aufgefressen oder an die Kunden weitergegeben werden“, kommentieren die Berater. Dabei gebe es allerdings in jeder Branche Unternehmen, die stark von ihren digitalen Investitionen profitieren.

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