Der frühere Amazon-Manager und Buchautor John Rossman präsentiert seine Checkliste für die Entwicklung einer IoT-Strategie für Unternehmen. [...]
TEIL 2: ERSTELLEN SIE IHRE IOT-ROADMAP
Haben Sie Ihre großartige Geschäftsidee erklärt und überzeugend vermittelt, warum Ihre Organisation sie aufgreifen sollte, benötigen Sie eine IoT-Roadmap. Diese hilft Ihnen zu planen und Anderen mitzuteilen, wo die Reise hingeht, was gebaut wird und wie es funktionieren wird. „Greifen Sie beim Erstellen Ihrer Roadmap eine der beliebtesten Strategien von Amazon auf: Denken Sie groß, aber wetten Sie mit niedrigem Einsatz“, empfiehlt Rossman.
Mit anderen Worten: Sie brauchen eine große Vision, aber Sie wollen nicht „viel Einsatz wagen“. Machen Sie kleine Wetten, um zu testen, ob Sie richtig liegen. Das kann die Erstellung eines Prototyps, eines Minimum Viable Product (MVP) oder die gemeinsame Entwicklung eines Projekts mit bestehenden Kunden und Partnern sein.
Rossman schlägt vier Methoden vor, die Ihnen helfen können, Ihre Roadmap zu artikulieren:
- Die künftige Pressemitteilung: Entwickeln Sie eine einfache, aber genaue Produktankündigung. Dies zwingt Sie dazu, Ihre Vorstellungen zu verdeutlichen, so Rossman.
- Eine FAQ für Ihrem IoT-Plan: Überlegen Sie sich, mit welchen Fragen zu Ihrem Produkt Sie voraussichtlich konfrontiert werden und entwickeln Sie ein Dokument, in dem Sie die am häufigsten gestellten Fragen beantworten.
- Ein Benutzerhandbuch: Entwickeln Sie ein vorläufiges Benutzerhandbuch für Ihr IoT-Gerät. Es sollte sich an den Endbenutzer wenden. Bieten Sie für das Produkt auch eine API an, sollten Sie zusätzlich ein Benutzerhandbuch für Entwickler erstellen.
- Eine Projektcharta: Schreiben Sie eine Projektcharta, also eine schriftliche Projektübersicht, die die wichtigsten Aspekte des Projekts skizziert. Es sollte Ihnen dabei helfen wahrzunehmen, welche Ressourcen Sie für das Projekt benötigen, was die wichtigsten Meilensteine sind und wie der Zeitplan aussieht.
TEIL 3: IDENTIFIZIEREN UND ORDNEN SIE IHRE IOT-ANFORDERUNGEN
Der letzte Schritt besteht darin, dass Sie Ihre IoT-Anforderungen identifizieren und abbilden – also die technischen Erfordernisse skizzieren, um Ihre Lösung erfolgreich umzusetzen. „Unternehmen verwenden viele verschiedene Ansätze, wie Use Cases, die Anforderungen des Anwenders, Prozessabläufe, Rollen, Spezifikationen der Architektur etc. um ihre Vorgaben zu dokumentieren“, schreibt Rossman. Unabhängig davon, welche Anforderungsmethodik Sie wählen, so der Buchautor, ist es wichtig, die Fragen rund um Erkenntnisse (Daten und Ereignisse), Analysen und Empfehlungen, Leistung, Umweltbedingungen und Betriebskosten zu beantworten.
Zum Thema „Erkenntnisse“ beispielsweise sollte man auf Fragen wie diese eingehen:
- Welches Problem, welches Ereignis oder welche Erkenntnis ist für den Endanwender zu lösen?
- Welche Erkenntnisse wären für den Kunden wertvoll?
- Welche Empfehlung oder Verbesserungen mithilfe der Daten wären für einen Kunden wertvoll?
- Welche Daten müssen gesammelt werden?
Zu Analysen und Empfehlungen könnten folgende Fragen gestellt werden:
- Wie responsiv müssen Anpassungen oder Verbesserungen sein (mit Zeitangabe)?
- Wie komplex wird die zugrundeliegende „Mathematik“ sein? Schreiben Sie die mathematische Gleichung oder den pseudo-logischen Code auf, wenn möglich.
- Werden Benachrichtigungen, Logik, „Mathematik“ oder Algorithmen konsistent und festgelegt sein, oder müssen sie konfigurier-, aktualisier- und verwaltbar bleiben?
Fragen zur Performance könnten folgende Punkte enthalten:
- Schätzen Sie die Datenmenge, die über einen Zeitraum (Stunde, Tag) übertragen wird.
- Was passiert mit nicht erhobenen Daten?
- Was passiert mit Daten, die gesammelt, aber nicht gesendet werden?
Mögliche Fragen zu den Anforderungen, die Umwelt und Betrieb betreffen:
- Unter welchen Betriebsbedingungen werden Gerät und Sensor eingesetzt (z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Zugänglichkeit und Vibration)
- Muss das Gerät vor Beschädigung geschützt werden und welche Risiken gibt es?
- Werden das IoT-Geräte oder die Sensoren in ein anderes Gerät integriert, oder bilden sie selbst ein unabhängiges physisches Gerät?
Fragen zu den Kosten könnten folgendermaßen lauten:
- In welchem Bereich sollen die Kosten pro Gerät liegen?
- In welchem Bereich sollen die Konnektivitätskosten pro Gerät liegen?
- Wie hoch ist die zusätzliche Spanne für Betriebskosten, mit der das Unternehmen den laufenden Betrieb der Infrastruktur unterstützen kann?
„Denken Sie beim Erstellen Ihre Pläne daran, dass IoT zwar die wichtigsten Stücke zu einem Puzzle liefern kann, es ist aber nicht das goldene Ticket“, schreibt Rossman. „Einfach nur eine IoT-Lösung zu erstellen, bringen Ihnen keinen Erfolg. Wenn Sie sich jedoch darauf konzentrieren, Ihren Kunden durch neue oder aktualisierte Produkte oder Services einen großen Mehrwert zu bieten, die Geschäftsprozesse Ihres Unternehmens zu verbessern, oder neue beziehungsweise effizientere Geschäftsmodelle zu kreieren, werden Sie viel wahrscheinlicher erfolgreich sein.“
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Publikation CIO.com.
*Manfred Bremmer beschäftigt sich mit den Bereichen Mobile Computing und Communications und Thor Olavsrud ist Senior Writer bei CIO.com und beschäftigt sich mit IT-Security, Big Data, Open Source Technologie sowie Microsoft-Tools und -Servers.
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