Um online sowohl sicher als auch produktiv zu bleiben, sollten Sie weise Entscheidungen treffen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihr Risikolevel bestimmen und welche Security-Maßnahmen Sie ergreifen können, um im (Arbeits-)Alltag sicher im Netz unterwegs zu sein. [...]
Das Internet kann ein beängstigender Ort sein. Bedrohungen treten hier in vielerlei Gestalt in Erscheinung und lauern praktisch an jeder Straßenecke. Und das IT-Security-Ratschlags-Korsett von gestern (seltsame Webseiten und illegale Aktivitäten vermeiden, nur mit Leuten interagieren die man persönlich kennt) ist heutzutage ebenfalls nicht mehr haltbar. Die Phishing Mails kommen von vermeintlichen Familienmitgliedern, die Spyware lauert in Original-Apps und bekannte Webseiten werden mit Schadcode infiziert. Um sich sicher im Netz bewegen zu können, braucht es ein neues Regelwerk, das der aktuellen Bedrohungslage gerecht wird.
Insbesondere, wenn man bedenkt, wie groß der Teil unseres Lebens ist, der sich mittlerweile online abspielt: Kommunikation, finanzielle Transaktionen, Unterhaltung, Arbeit und Bildung – um nur einige Bereiche zu nennen. Da kann es sich durchaus lohnen, sich wenigstens ein paar Tricks für sicheres Webbrowsing anzueignen. Oder für den Umgang mit E-Mails. Schließlich ist dieses Kommunikationsmittel heute bei Hackern das beliebteste, um Malware und Exploit Kits auf breiter Basis zum Einsatz zu bringen.
Wir geben Ihnen im folgenden Text eine Online-Sicherheitsstrategie an die Hand. Diese stellt heraus, welche Maßnahmen Sie zum Schutz Ihrer Daten und Identität im Internet ergreifen können, ohne dabei an Produktivität einzubüßen.
BESTIMMEN SIE IHR BEDROHUNGSPROFIL
Angesichts des aktuellen Threat-Overkills mag es verlockend erscheinend, die Schotten einfach dicht zu machen. Aber wie im echten Leben, ist Abschottung auch in Sachen Internet Security keine Lösung. Die Herausforderung besteht darin, die Sicherheitsmaßnahmen und -vorkehrungen so auszubalancieren, dass ein Maximum an Produktivität erhalten bleibt. Um beispielsweise maliziöses JavaScript zu vermeiden, könnten Sie dieses über die Browser-Einstellungen einfach deaktivieren. Dann wäre aber praktisch das halbe Netz nicht mehr benutzbar. Oder haben Sie schon mal versucht, Gmail mit deaktiviertem JavaScript zu nutzen? Seien Sie versichert: Das ist kein Spaß.
Jeder von uns nutzt das Internet auf unterschiedliche Art und Weise. Das Risiko, dem wir dabei ausgesetzt sind, wächst oder schrumpft dabei mit Standort, Zeit und Tätigkeit. Die Schutzmaßnahmen, die beispielsweise Sicherheitsforscher ergreifen, unterscheiden sich dramatisch von denen eines „normalen“ Privatnutzers, der Facebook nutzt, E-Mails schreibt und Inhalte über Netflix streamt. Ein Software-Entwickler, der ständig neue Tools herunterlädt und regelmäßig Foren aufsucht, wird wiederum ein völlig anderes Profil aufweisen.
Eine Grundlage für die sichere Nutzung des Internets sollte die Instandhaltung Ihrer Software und Apps sein. Diese sollten Sie regelmäßig per Update auf den neuesten Stand bringen. Das gilt nicht nur für das Betriebssystem, sondern für jede einzelne Applikation – insbesondere Ihren Browser.
Wo wir gerade beim Browser sind: Hier sollten Sie das automatische Abspielen von Flash-Videos deaktivieren. Darüber hinaus können Sie auch auf ActiveX und Java verzichten. Letzteres ist eventuell noch für einige Games oder spezielle Bildungssoftware erforderlich, spielt ansonsten aber keine Rolle mehr. Auch die großen Collaboration-Tool-Anbieter setzen inzwischen zunehmend auf HTML5.
Sie sollten unbedingt auch Zweck und Ort Ihrer Internetnutzung im Hinterkopf behalten. Sensible Transaktionen in öffentlichen WLAN-Netzwerken durchzuführen, kann zu Problemen führen. Das öffentliche Netzwerk im Lieblingscafé ist nicht die geeignete Umgebung für Online-Banking. Auch dann nicht, wenn Sie eine SSL-Verbindung nutzen. Denn auch in diesem Fall ist eine Man-in-the-Middle-Attacke möglich.
Wenn Sie sich um diese Grundlagen gekümmert haben, sollten Sie sich darüber Gedanken machen, welche Gefahr für Sie die bedrohlichste ist, welche Güter Sie schützen möchten, mit wem Sie regelmäßig interagieren und wo Ihre Daten gespeichert sind.
KEINE MALWARE, BITTE!
Die meisten Menschen – und ganz besonders Unternehmen – wollen Malware-Befall um jeden Preis verhindern. Zwei der gängigsten Angriffsvektoren in diesem Bereich sind Links, die zum Download von Malware führen und Drive-by-Downloads, die den automatischen Schadcode-Download von einer Internetseite bezeichnen. Schadhafte Links können auf Webseiten, in E-Mail- oder Instant-Messaging-Nachrichten lauern. Scammer nutzen auch oft soziale Netzwerke und URL-Shortener, um maskierte, schadhafte Links zu streuen – immer in der Hoffnung, dass irgendein User klickt.
Erste Maßnahme: Hören Sie auf, unkontrolliert auf Links zu klicken. Was sich auf den ersten Blick leicht liest, ist schwerer als man denkt. Insbesondere in der heutigen Zeit, wo wir andauernd Links erhalten und versenden – sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Regelmäßige Kontakte sollten Sie deshalb darum bitten, Ihnen vorab eine Notiz zukommen zu lassen, wenn Sie Ihnen einen Link zukommen lassen wollen. Eine weitere Möglichkeit: Versichern Sie sich über einen anderen Kommunikationskanal, dass der Link wirklich vom Absender stammt. Das mag zunächst ein wenig nach Paranoia klingen – aktuelle Vorkommnisse belehren schnell eines Besseren. Darüber hinaus tun Sie gut daran, Ihre Links händisch einzutippen. Und wenn Ihnen jemand einen Link zu dem neuen Sensations-Whitepaper schickt, dann suchen Sie sich das doch bei der entsprechenden Quelle einfach selbst heraus.
Tipp: Stellen Sie Ihren Browser so ein, dass er Sie bei einem Download nach dem Speicherort fragt. So sind Sie immer darüber informiert, wenn ein Download gestartet wird. Ihre Security Software sollte alle heruntergeladenen Dateien auf Schädlingsbefall prüfen.
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