AIT Open Lab Day: Frauen für die Forschung begeistern

Im Zuge der Initiative SHE goes DIGITAL öffnet das AIT seine Pforten und empfängt am 22. Februar rund 40 junge Frauen zum AIT OPEN LAB DAY. Sieben AIT-Forscherinnen vermitteln den Besucherinnen Einblick in ihren Forschungsalltag. [...]

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Rund 40 Oberstufen-Schülerinnen und Studentinnen nahmen am OPEN LAB DAY im AIT Austrian Institute of Technology teil. (Foto: Luiza Puiu)

„Wir wollen Mädchen und junge Frauen für die Forschung begeistern. Beim ersten AIT OPEN LAB DAY zeigen wir ihnen, wie unsere Forscherinnen in der Praxis agieren und wie der Alltag in einem Forschungsunternehmen aussieht. Das geht am besten über Role Models“, ist AIT Managing Director Brigitte Bach überzeugt.

Das AIT beteiligt sich damit an der Initiative SHE goes DIGITAL, die von der Initiative Digitalisierung Chancengerecht (IDC) gemeinsam mit Microsoft betrieben wird. „Österreich kann es sich einfach nicht leisten, das Potenzial digitaler Macherinnen unausgeschöpft zu lassen“, sagte IDC-Initiatorin und First Lady Doris Schmidauer bei der Präsentation der Initiative im Herbst 2023.

Das ist eine Sichtweise, die vom AIT mitgetragen wird, denn der Personalbedarf steigt stetig. Das AIT ist auf Expansionskurs und benötigt in den unterschiedlichsten Bereichen jetzt und in der Zukunft Fachkräfte, aktuell sind rund 70 Jobs am AIT ausgeschrieben.

AIT Berufsbilder: Von Forscherin bis Research Engineer

Der AIT OPEN LAB Day soll Oberstufen-Schülerinnen und Studentinnen, aber auch Wiedereinsteigerinnen nicht nur Einblick geben, sondern sie auch animieren, selbst einen Job in Wissenschaft & Forschung im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) anzustreben.

Das AIT bietet dazu vielfältige Chancen und Berufsoptionen: Ob als Forscherin, Research Engineer oder auch im Business Development. „Gerade im Sinne der Diversität und Vielfalt ist es uns wichtig, mehr Frauen ans AIT zu holen und den Frauenanteil in den nächsten Jahren deutlich zu steigern“, betont auch AIT Gender Equality Officer Manfred Tscheligi, Head of Center for Technology Experience.

Bunte Vielfalt an MINT Forschung unter einem Dach

AIT Managing Director Brigitte Bach, Gender Equality Officer Manfred Tscheligi und HR-Recruiting Chefin Marie-Theres Raberger waren beim OPEN LAB DAY mit dabei. Sie begrüßten die jungen Besucherinnen und vermittelten Eckdaten zum Unternehmen sowie auch Einblick in die vielfältigen Aktivitäten des AIT rund um das Thema Gender & Diversity. Im AIT ist dazu ein eigenes Gender Office eingerichtet, das von Manfred Tscheligi geleitet wird. Der erste AIT OPEN LAB DAY wurde vom AIT Gender Office organisiert.

Den Besucherinnen wurde ein vielfältiges Programm geboten. Sieben Forscherinnen gaben Einblick in ihren Werdegang und ihre tägliche Arbeit im MINT-Bereich. Beteiligt waren dabei Martina Rasch und Victoria Fochta vom AIT Center for Digital Safety & Security, Fani Kostourou & Viktoria Sandor vom AIT Center for Energy, Petra Thanner & Katharina Ölsböck vom AIT Center for Vision, Automation and Control sowie Christiane Groher vom AIT Center for Transport Technologies.

Sieben Einblicke in den Forscherinnen-Alltag

Ein Snapshot des AIT Open Lab Days.
Vorne von rechts nach links: Gender Equality Officer Manfred Tscheligi, Managing Director & Spokesperson of the Management Board Brigitte Bach, Christine Wahlmüller-Schiller, Marie-Theres Raberger, Martina Rasch, Katharina Ölsböck (alle AIT) (Foto: AIT /Luiza Puiu)

Martina Rasch hat Medieninformatik und Visual Computing studiert und ist seit Ende 2015 am AIT Center for Digital Safety & Security tätig. Sie ist Junior Research Engineer und aktuell an der Software-Entwicklung im Bereich der Luftgüteüberwachung beteiligt. Dazu wird ein System entwickelt, in dem Benutzer:innen alle relevanten Informationen über ein Web Interface analysieren und bearbeiten können.

„Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und ich finde es toll, künftige Technologien mitgestalten zu können, aber auch den Benutzer:innen unserer Tools die Möglichkeit zu geben, klimarelevante Informationen besser einschätzen zu können“, beschreibt Rasch ihre Motivation.

Victoria Fochta hat Physik an der Universität Wien studiert und absolviert gerade ihren Master in Technischem Management an der FH Campus Wien. Sie ist seit 2019 am AIT als Junior Research Engineer tätig und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Emissionsdatenbank emikat. Das Tool ermöglicht Nutzer:innen den Vergleich verschiedener What-if Emissionsszenarien, indem Werte für bestimmte Attribute angepasst werden. emikat unterstützt bei der Bewertung von Maßnahmen und ist ein Decision Support Tool für Entscheidungsträger:innen.

„Ich will einen Beitrag zu wissenschaftsbasierten Entscheidungen treffen, die sowohl die Gesundheit der Menschen bewahren als auch die Umwelt schützen“, sagt Fochta.

Fani Kostourou ist Architektin, Stadtplanerin und Forscherin aus Griechenland. Sie verfügt über einen vielseitigen Bildungshintergrund mit einem Doktortitel in Architektur und Stadtplanung des UCL Bartlett in London und hat in gewinnorientierten, gemeinnützigen und akademischen Organisationen gearbeitet. Seit Herbst 2023 ist sie am AIT Center for Energy am City Intelligence Lab als Senior Research Engineer for Computational Urban Planning tätig und erforscht Möglichkeiten zur Verbesserung des Designs und der Langlebigkeit von städtischen Räumen und Gebäuden. Wichtig ist zu verstehen, was für die Menschen, die hier leben, am besten funktioniert.

„Mein Ziel ist es, einen Beitrag zu einer lebenswerteren, nachhaltigeren und gerechteren Stadt für alle zu leisten“, erklärt sie ihre Forschungsvision.

Viktoria Sandor hat in Wien Architektur studiert und ist seit November 2022 als Research Engineer am AIT tätig. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf den materiellen und immateriellen Aspekten von Stadtgestaltungsprozessen.

„Ich interessiere mich für die Aufwertung des Städtebaus durch die Integration von Ästhetik, Atmosphären und Augenhöhe in die Raumbewertung. Indem ich das breite Spektrum urbaner Systeme anerkenne, versuche ich, unseren Fokus zu verfeinern und gleichzeitig sensibel und offen für die nuancierten, oft übersehenen lokalen Qualitäten zu bleiben“, betont Sandor.

IT und Digitalisierung spielen bei Kostourous und Sandors Arbeit eine wichtige Rolle. Ohne computergestützte Datenmodellierung, Analyse und Visualisierung sind moderne Stadtforschung und Stadtplanung nicht möglich.

Katharina Ölsböck vom AIT Center for Vision, Automation and Control arbeitet gerade an der Objekterkennung und Umgebungsrekonstruktion für Assistenzsysteme z.B. für Straßenbahnen und Arbeitsmaschinen. Sie hat Technische Mathematik studiert und ist seit 2020 am AIT.

„Mir geht es um die Entwicklung und Verbesserung von automatisierten Arbeitsmaschinen und Assistenzsystemen, die Menschen bei eintönigen und gefährlichen Tätigkeiten unterstützen und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen“, unterstreicht die Forscherin, die am ISTA im Bereich „Computational Topology“ promoviert hat.

Petra Thanner ist Senior Research Engineer am AIT Center for Vision, Automation and Control. Sie hat in Wien, Krems und Anchorage (Alaska) Nachrichtentechnik und Elektronik, Kommunikation und Management Development sowie Information and Communication Technology studiert. Seit rund 30 Jahren ist sie im Bereich Machine Vision tätig.

„Ich bringe neueste technisch wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Computational Imaging, Deep Learning und High-Speed Sensing mit den Anforderungen der Industrie zusammen und initiiere Innovationen für optimierte und nachhaltige Produktionsprozesse“, beschreibt Thanner ihre Tätigkeit.

Christiane Groher hat Technische Chemie studiert und ist seit Ende 2020 am AIT Center for Transport Technologies tätig. Sie untersucht im Batterielabor Lithium-Ionen-Batterien auf ihre Leistungsfähigkeit.

„Durch unterschiedliche elektrochemische Tests wird die Leistung und die Lebensdauer der Batterie überprüft und mit Oberflächen- und Gasanalytik können wir genau bestimmen, inwieweit eine Batterie funktioniert bzw. wie leistungsfähig sie ist“, erklärt Groher.

Ihr Ziel ist es „die Sicherheit und Performance von Lithium-Ionen-Batteriene zu steigern. Damit wollen wir die Funktionalität, aber auch den Ressourceneinsatz bei Elektroautos verbessern.“


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