Der Weg zu einem flexiblen Gleitzeitmodell

Neue Gleitzeitrichtlinie schafft individuelles Arbeitszeitmodell. [...]

Foto: JanVašek/Pixabay

Durch unzählige Studien und Austrittsinterviews ehemaliger Kolleginnen und Kollegen hat T-Systems gelernt, was Mitarbeitende im Unternehmen hält, was einen Arbeitgeber attraktiv macht, aber auch was neue Arbeitskräfte anzieht. Der größte gemeinsame Nenner wurde in Flexibilität hinsichtlich Arbeitsort und Zeit, im Sinne der Nachhaltigkeit und Resilienz gefunden.

So startete T-Systems Anfang 2023 ein Projekt, wo Mitarbeitende unterschiedliche Arbeitszeitmodelle ausprobieren konnten, so lange die individuelle und teamspezifische Leistungserbringung nicht in Mitleidenschaft gezogen und gesetzliche Arbeitszeitregelungen eingehalten wurden. Begleitet wurde dieser Pilot durch unternehmensinterne Befragungen und einer Studie mit dem Impact-Enabler von UP’N’CHANGE.

Förderliche Unternehmenskultur für mehr Performance

Mit dem Impact-Enabler hatte UP’N’CHANGE die Aufgabe, in einer Vogelperspektive zu zeigen, was im Unternehmen wirklich passiert und gleichzeitig die Mitarbeitenden mittels spezifischer Online-Tools mit persönlichen Erkenntnissen zu unterstützen.

Der Impact-Enabler bot durch diese „Emotional Due Diligence“ Erkenntnisse zu vorhandenem Potenzial, als auch Ansatzpunkte zum Optimieren einer förderlichen Unternehmenskultur für nachhaltigen Erfolg. Mit den erprobten Tools beleuchtete UP’N’CHANGE blinde Flecken in den Bereichen Team und Unternehmenskultur.

„Denn was man nicht weiß, kann man auch nicht optimieren“, so Dr. Gabriele Lang, Gründerin des Unternehmens UP’N’CHANGE spezialisiert auf das Heben von Potenzial im Unternehmen.

(Foto: Up’n’Change)

Neue Gleitzeitrichtlinie schafft individuelles Arbeitszeitmodell

Die Ergebnisse der sechsmonatigen Pilotphase fielen überwiegend positiv aus, sodass sich T-Systems entschieden hat, die Richtlinie hinsichtlich Arbeitszeit-Flexibilisierung für das gesamte Unternehmen bis Ende 2023 auszurollen, um weitere Erfahrungswerte zu sammeln. Die neue Gleitzeitrichtlinie sieht konkret vor, dass es ab Juli 2023 allen Mitarbeitenden bei T-Systems in Österreich möglich ist, die Zeit flexibel einzuteilen.

Damit können sich Mitarbeitende zum Beispiel einen Gleittag pro Woche “erarbeiten“, was bei diesen zu einer besseren Balance zwischen Arbeit und Freizeit führen soll und letztendlich zu einer Stress-Erleichterung. Oder sie können sich eine zusätzliche Gleitzeitwoche sparen, die vor allem während der Ferienzeit helfen soll, Privatleben und Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Voraussetzungen für die hohe Flexibilität ist ein vollständiger Abbau aller Urlaubstage (Alturlaub und Urlaubsanspruch 2023) bis zum Ende des Jahres 2023.

„Im Moment ist das Thema Arbeitszeitverkürzung ein Thema, das politisch stark diskutiert wird. In Kombination mit der zunehmenden Automatisierung und Künstlicher Intelligenz kann es daher gut sein, dass es früher oder später politisch reguliert zu einer Arbeitszeitverkürzung kommen wird. Mit unserem als interimistisch zu sehenden angepassten Gleitzeitmodell stehen wir in den Startlöchern und sammeln Erfahrungswerte, was auf uns zukommt, welche Stolpersteine es gibt, was zu bedenken ist und worauf man sein Augenmerk als Unternehmensführung, als Mitarbeitender bzw. Betriebsrat legen muss,“ so Gertrud Götze, VP Human Resources T-Systems Austria.

(Foto: T-Systems Austria GesmbH)

Skill-Check, Stresstyp-Check und InnoSparker liefern Gesamtbild zu Reibungsverlusten

Die Mitarbeitenden nutzten die digitalen Tools, um ein Gesamtbild zur eigenen Situation, als auch zu kreativen und persönlichen Kompetenzen zu bekommen.

„Mit TSystems haben wir einen mutigen Partner gefunden, der zum Thema Human Capital redet, aber auch tatsächlich etwas verändert. Spannende Erkenntnisse vom Impact Enabler ermöglichen T-Systems die Wirksamkeit gezielt zu steigern. Und somit Schritt für Schritt eine Organisation mitzugestalten, die für Mitarbeiter und Zusammenarbeit Best Practice ist“, so Lang.

Mitarbeitende übernehmen Verantwortung und zeigen großes Engagement

Die Studie von UP’N’CHANGE hat gezeigt, dass Mitarbeitende von T-Systems sowohl Engagement und Kompetenz an den Tag legen als auch bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Vor allem der persönlich erlebte Stresslevel wird bei der Pilotgruppe mit dem neuen Arbeitszeit-Modell als niedriger wahrgenommen. Zudem gibt es einige Ansatzpunkte, wo das Management von T-Systems nun weitere Optimierungen vornehmen kann:

„Denn ohne persönliche Kompetenz der Mitarbeiter keine Resilienz, ohne Resilienz keine Kollaboration, ohne Kollaboration von Mitarbeitern mit unterschiedlichen Stärken keine Kreativität, ohne Kreativität keine Innovation und ohne Innovation kein nachhaltiger Erfolg“, so Lang. Ziel dieser Flexibilisierung ist, der individuellen Belastung weiter entgegenzuwirken und jedem und jeder Mitarbeiterin die Möglichkeit zu geben, die eigene Work-Life-Balance auszuloten und zu finden. Mitarbeitende von heute sagen oft an, wo, wann und wie viel sie arbeiten wollen. Aber auch das Warum spielt zunehmend eine Rolle

„Unternehmen, die sich dieser Entwicklung verschließen, den Kopf in den Sand stecken oder darauf warten, dass Regierungen oder „andere“ ihr Problem lösen, werden es zukünftig am Markt schwer haben“, so Götze.


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