Eine neue Studie von Bain und Red Hat zeigt, dass sich viele etablierte Unternehmen noch in einem frühen Stadium ihrer Digital Journey befinden. Die Vorreiter zeichnen sich durch den Einsatz aktueller Technologien wie Cloud Computing, hochentwickelter Analytics und moderner Applikationsentwicklung aus. [...]
Bain & Company und Red Hat haben die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie vorgestellt, die sich damit befasst, in welchem Umfang sich Unternehmen bei der Digitalen Transformation engagieren und wie sie davon profitieren. Für den Report „For Traditional Enterprises, the Path to Digital and the Role of Containers“ wurden rund 450 Führungskräfte, IT-Verantwortliche und IT-Mitarbeiter in den USA aus verschiedenen Branchen befragt. Unternehmen, die das Potenzial der digitalen Disruption erkannt haben, wollen neue Technologien, beispielsweise Cloud Computing und moderne Applikationsentwicklung, einsetzen, um damit ihre Agilität zu steigern, ihren Kunden neue Services anzubieten und Kosten zu reduzieren. Bezüglich Strategien und Investitionen in die Digitale Transformation befinden sich Unternehmen noch in einem frühen Stadium.
Befragte Unternehmen, die bereits in die Digitale Transformation investierten, profitieren durch überzeugende Technologie- und Geschäftsergebnisse. Die Studie von Bain und Red Hat belegt, dass Unternehmen, die mit neuen Technologien ihr Business digital transformieren folgende Vorteile erzielen:
- Sie steigern im Vergleich zu Unternehmen, die sich noch ganz am Anfang ihrer Digitalen Transformation befinden, acht Mal wahrscheinlicher ihren Marktanteil;
- Sie liefern als Folge einer zügigen Einführung neuer Technologien bessere Produkte in kürzerer Zeit aus – und zwar bis zu drei Mal schneller als Unternehmen, die erst mit der Digitalen Transformation begonnen haben;
- Sie vereinfachen durch den Einsatz von Applikations-Containern ihre Entwicklungsprozesse, verfügen über eine flexiblere Infrastruktur, können schneller neue Produkte einführen und reduzieren ihre Kosten.
Trotz des Hypes bleiben selbst die am weitesten fortgeschrittenen befragten Unternehmen deutlich hinter den Start-ups und den Unternehmen zurück, die von Anfang an auf neue Technologien setzen, nämlich den sogenannten Digital Natives. Auf einer Skala von 100 Punkten erreichen fast 80 Prozent der traditionellen Unternehmen weniger als 65 Punkte; dieser Wert beschreibt, wie diese Unternehmen ihrer eigenen Einschätzung zufolge digitale Technologien zur Erreichung von Geschäftszielen einsetzen. Darüber hinaus verdeutlicht die Studie, dass das Ausmaß der erzielten Fortschritte auf dem Weg zur Digitalen Transformation stark variiert; es ist abhängig vom betriebswirtschaftlichen Kontext, den tatsächlichen IT-Anforderungen und der Einstellung zur Technologie. Zugleich verdeutlicht die Studie einige generelle Trends.
Bain und Red Hat fanden heraus, dass 63 Prozent der befragen Unternehmen über Prozesse verfügen, um auf digitale Trends zu reagieren, aber nur für 19 Prozent hat eine schnelle Innovation Priorität. Des Weiteren sind für etwa 65 Prozent der Befragten die Aktivitäten des Wettbewerbs der wichtigste Grund für digitale Initiativen – ein deutlicher Hinweis auf eine sehr reaktive Herangehensweise bei der Digitalen Transformation.
„Wir sehen, dass noch sehr viele etablierte Unternehmen bei den Metriken der Digital Maturity zu den Nachzüglern gehören – selbst unter den fortgeschrittenen Firmen“, sagt Jeff Taylor, ein Partner in Bains Technology Practice und Co-Autor des Reports. „Bei einem genaueren Blick auf die untersuchten Unternehmen zeigte sich, dass die schon schneller und weiter fortgeschrittenen Firmen die Digitalisierung nicht nur als eindimensionale Funktion oder Aktivität betrachten. Für sie ist damit eine umfassende, bereichsübergreifende Transformation verbunden, die Änderungen im Führungsstil, der Organisation, bei der Art und den Prozessen der Produktentwicklung, bei der IT-Strategie und den Investitionen, bei der Data Governance und Tools sowie vielen anderen Aktivitäten bedeuten. Der Aufbau digitaler Fähigkeiten zur Erreichung der gewünschten Ziele ist kein einfacher Spaziergang. Der Erfolg erfordert nachhaltige, mehrjährige Anstrengungen.“
Auf ihrem Weg zur Digitalen Transformation investieren Unternehmen typischerweise in immer intelligentere Funktionalitäten, um ihre Geschäfts- und Technologieziele zu erreichen. Der Einsatz moderner Applikations- und Deployment-Plattformen repräsentiert die nächste Welle der Digital Maturity und ist ein Schlüsselfaktor bei der Modernisierung von Legacy-Applikationen und Infrastrukturen in den Unternehmen.
Container gelten als eine der bedeutendsten dieser Entwicklungsplattformen und eine Technologie, die die Digitale Transformation in den Unternehmen vorantreibt. Container sind eigenständige Umgebungen, mit denen Entwickler Applikationen, inklusive aller Laufzeitabhängigkeiten, verpacken und voneinander isolieren können – und zwar alle Files, die für den Betrieb in einer geclusterten Scale-Out-Infrastruktur benötigt werden. Mit diesen Eigenschaften werden Container portabel und lassen sich in unterschiedlichen Umgebungen einsetzen, auch in Public und Private Clouds.
Im Verlauf ihrer Recherchen stellten Bain und Red Hat fest, dass Unternehmen, die Container einsetzen, spürbare Architekturvorteile erzielen. Einer genaueren Analyse der befragten Unternehmen zufolge erzielen die Vorreiter unter den Container-Nutzern bei den Entwicklungszeiten eine Reduktion um 15 bis 30 Prozent sowie eine höhere Flexibilität bei der Infrastruktur bedingt durch die Portabilitätsvorteile von Containern. Darüber hinaus zeigte die Studie, dass aufgrund der hardwarebedingten Produktivitätszuwächse Kosteneinsparungen von fünf bis 15 Prozent möglich sind.
„Container sind auf dem besten Wege, nicht nur bei der Applikationsentwicklung für hochautomatisierte Scale-Out-Plattformen, sondern auch bei der Unterstützung der Unternehmen auf dem Weg in die Digitale Transformation, eine wichtige Rolle zu spielen. Während die meisten Befragten – rund 80 Prozent – Container aktuell primär zur Entwicklung von Web-Applikationen einsetzen, gehen wir von einer Verschiebung mehr in Richtung von Mission-Critical-Workloads aus“, sagt Tim Yeaton, Senior Vice President Infrastructure Business Group bei Red Hat. „Wir erwarten, dass im Laufe der Zeit eine wachsende Zahl der eher ,traditionellen’ Workloads als Applikations-Container realisiert werden, einschließlich individueller Applikationen, Datenbanken und Business Intelligence.“
Der Anteil der Befragten, die punktuell oder in breitem Umfang Container-Technologie aufgrund der Vorteile und der komplementären Trends einsetzen, wird über alle Phasen des Applikationslebenszyklus weiter ansteigen – von gegenwärtig 20 Prozent auf bis zu 40 Prozent in den nächsten drei Jahren.
Auch wenn die Möglichkeiten dieser neuen Technologien sehr überzeugend sind, sieht es der Studie von Bain und Red Hat zufolge bei der Geschwindigkeit und der Art der Einführung etwas anders aus. Die größten Hürden, die einem weitverbreiteten Einsatz von Containern entgegenstehen, sind auch von den frühen Stufen bei der Verbreitung anderer Technologien her bekannt und können oft im Laufe der Zeit überwunden werden – mangelnde Vertrautheit, Fachkräftemangel und Vorbehalte beim Wechsel von einer bekannten Technologie zu einem noch im Aufbau befindlichen Ecosystem. Die Hersteller machen deutliche Fortschritte bei der Adressierung von Container-spezifischen Herausforderungen wie Management-Tools, der Anwendbarkeit für unterschiedliche Workloads, der Sicherheit und Persistent Storage – all dies sind Mittel, um die Einstiegshürden zu senken.
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