Erstes Doktoratsprogramm an der FH St. Pölten

Im Rahmen des doc.funds.connect-Programms fördert der FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) gemeinsam mit der CDG (Christian Doppler Forschungsgesellschaft) erstmals ein kooperatives Doktoratsprogramm der FH St. Pölten und der TU Wien. Das Programm widmet sich der Bewahrung des kulturellen Erbes durch digitale Technologien. [...]

Campus der FH St. Pölten nei Nacht (c) Peter Rauchecker
Campus der FH St. Pölten nei Nacht (c) Peter Rauchecker

„Das ist die erste Doktoratsausbildung, die zu einem wesentlichen Teil in der niederösterreichischen Landeshauptstadt stattfinden wird. Wir freuen uns sehr über die Förderung eines kooperativen Doktoratsprogramms. Damit eröffnet sich für unsere Forschenden die Möglichkeit, intensiv an der Verbindung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung tätig zu sein“, so Hannes Raffaseder, Geschäftsführer der FH St. Pölten. Die FH St. Pölten kooperiert im Doktoratsprogramm „Visual Analytics and Computer Vision Meet Cultural Heritage“ (VaCoViCu) mit der TU Wien.

Digitalisierte visuelle Medien analysieren und präsentieren

Ziel des Forschungsprogramms ist es, Möglichkeiten zur Bewahrung des kulturellen Erbes durch digitale Technologien zu erforschen. „Digitalisierte visuelle Medien wie historische Fotografien und Amateurfilme computergestützt zu analysieren, mit dem Wissen von Experten und Expertinnen zu verknüpfen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen, stellt einen großen gesellschaftlichen Mehrwert dar“, so Wolfgang Aigner, Koordinator des Programms und Leiter des Instituts für Creative\Media/Technologies an der FH St. Pölten.

Um die Inhalte der visuellen Medien zu erfassen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, braucht es Methoden, die effiziente automatisierte Datenanalyse mit dem Wissen von Fachexperten verknüpfen. VaCoViCu untersucht Ansätze der automatischen Bildanalyse und der Visualisierung, um historische Mediensammlungen zu erschließen und sie einem breiten Nutzerkreis zugänglich zu machen.

„Zentraler Aspekt ist dabei die interdisziplinäre Herangehensweise zwischen Informatik und den Geistes- und Sozialwissenschaften. In diesem thematischen Umfeld hat die FH St. Pölten bereits zahlreiche hochrangige interdisziplinäre Forschungsprojekte mit diversen Kooperationspartnern und -partnerinnen abgewickelt“, so Aigner.

Doktoratsausbildung in Niederösterreich

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist hoch erfreut, dass es der FH St. Pölten gelungen sei, ein ‚doc.funds.connect‘-Projekt einzuwerben und durch diese neue Doktoratsausbildung die Attraktivität der FH St. Pölten in Forschung und Lehre noch weiter zu erhöhen. Sie ergänzt: „Unsere Wissenschaftseinrichtungen werden generell immer erfolgreicher in der Einwerbung von Drittmitteln. Alleine vom FWF wurden vor Kurzem drei Millionen Euro an niederösterreichische Einrichtungen vergeben.“ Das zeige einmal mehr, wie sehr sich Niederösterreich als Wissenschaftsstandort etabliert habe“, so Mikl-Leitner.  

Als niederösterreichische Landeshauptstadt habe St. Pölten eine zentrale Funktion als Bildungsstandort für Hochschulen, betont Bürgermeister Matthias Stadler. „Das neue kooperative Doktoratsprogramm der FH St. Pölten mit der TU Wien ist dabei eine wichtige Erweiterung der akademischen Ausbildungsmöglichkeiten und setzt einen wesentlichen Schritt zur weiteren Positionierung der Stadt als internationalen Hochschulstandort“, ist Stadler von der Wichtigkeit des Programms überzeugt.

Richtungsweisendes Institut

Das Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten ist eines der größten Forschungsinstitute im österreichischen FH-Sektor. Knapp 70 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und 12 studentische Mitarbeiter forschen in circa 80 Projekten. Derzeit arbeiten vier habilitierte Forscher am Institut.

In den letzten fünf Jahren haben zehn Forscher und Forscherinnen in Forschungsprojekten am Institut gearbeitet, wurden von den hauptberuflich arbeitenden Habilitierten betreut, konnten aber ihre Doktoratsausbildung nur an einer Universität erhalten. Mit dem neuen Doktoratsprogramm erhält die FH St. Pölten hier zusätzliche Möglichkeiten in der Betreuung von Doktoranden.

Weitere Infos zum Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten findet sich unter https://icmt.fhstp.ac.at.


Mehr Artikel

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*