EU-Kommission verabschiedet Open-Source-Software-Strategie

Am 21. Oktober genehmigte die Europäische Kommission ihre neue Open-Source-Software-Strategie 2020-2023 – ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Ziele der übergreifenden digitalen Strategie der Kommission und ein wesentlicher Beitrag zum Programm Digital Europe. [...]

Die neue Open-Source-Software-Strategie 2020-2023 ist ein wichtiger Schritt in Richtung "Digital Europe". (c) Wikimedia Commons
Die neue Open-Source-Software-Strategie 2020-2023 ist ein wichtiger Schritt in Richtung "Digital Europe". (c) Wikimedia Commons

Die interne Strategie unter dem Thema “Think Open“ (auf Deutsch „Offenes Denken“) beschreibt eine Vision zur Förderung und Nutzung der transformativen, innovativen und kooperativen Kraft von Open Source, ihrer Prinzipien und Entwicklungspraktiken. Dabei geht es um die gemeinsame Nutzung und Wiederverwendung von Softwarelösungen, Wissen und Fachkenntnissen, um bessere europäische Dienstleistungen zu erbringen, die sowohl der Gesellschaft dienen und dabei gleichzeitig kosteneffizient sind. Dabei verpflichtet sich die EU-Kommission, die Nutzung von Open Source nicht nur in praktischen Bereichen wie der IT, sondern auch in Bereichen, in denen sie strategisch wichtig sein kann, zu verstärken.

Die EU-Strategie betont die Bedeutung der Zusammenarbeit innerhalb der Kommission, mit den Mitgliedstaaten, Unternehmen und der breiten Öffentlichkeit, um neue, innovative digitale Lösungen zu entwickeln, die über Grenzen hinweg und in Richtung technologischer Souveränität funktionieren.  

Nach Ansicht von Mario Campolargo, er leitet die Generaldirektion Informatik (DIGIT), die innerhalb der Kommission für die Bereitstellung digitaler Dienste zuständig ist, ist die neue Open-Source-Software-Strategie ein praktisches Instrument für die digitale Umgestaltung der Kommission. Sie sei auch eine wichtige Voraussetzung für Innovation, um eine bessere und noch integrativere digitale Umgebung innerhalb und außerhalb der DIGIT zu schaffen.

Die Hauptziele der neuen Strategie 

  • Vorantreiben der Entwicklung einer digitalen Autonomie, d.h. eines eigenen, unabhängigen digitalen europäischen Ansatzes;
  • die Implementierung der digitalen Strategie;
  • Förderung der gemeinsamen Nutzung und Wiederverwendung von Software und Anwendungen sowie von Daten, Informationen und Wissen;
  • durch die gemeinsame Nutzung des Quellcodes der Kommission einen Beitrag zur Wissensgesellschaft leisten;
  • Aufbau eines öffentlichen Dienstes von Weltklasse

Die Umsetzung der Strategie wird von sechs Prinzipien geleitet: think opentransformsharecontribute,securestay in control. Die Kommission strebt die Stärkung einer internen Arbeitskultur an, die bereits weitgehend auf den Prinzipien des Open Source basiert. Um die Ziele der Strategie zu erreichen, werden Maßnahmen ergriffen, wie z.B.: die Schaffung von Open-Source-Innovationslabors; die Beseitigung des Verwaltungsaufwands, der nötig ist, um Software als Open Source zu veröffentlichen; die Förderung von Open-Software-Skills und Rekrutierung  von.

Die Strategie zeige das verstärkte Engagement der Kommission für Open Source, sagt Thomas Gageik, Direktor des Bereichs Digital Business Solutions der DIGIT. „Openness ist die grundlegende Triebkraft der Innovation“, konstatiert Gageik. Davon sei Open Source ein Teil, indem sie die Zusammenarbeit von klugen Köpfen fördere und unterstütze, die letztlich komplexe Probleme mit unerwarteten Lösungen lösen würden.

Weitere Infos zur OSS-Strategie der EU sowie das Strategiepapier „Offenes Denken“ zum Download auf Deutsch, Englisch und Französisch gibt es hier.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*