Von 30. März bis 01. April findet mit der Build in San Francisco Microsofts wichtigste Entwicklerkonferenz statt. Im Mittelpunkt stehen Windows 10, Cortana und lernende Bots. [...]
Windows 10 habe den schnellsten Start in der Geschichte von Windows hingelegt und läuft mittlerweile auf mehr als 270 Millionen Geräten, teilte Microsoft im Zuge seiner Entwicklerkonferenz Build 2016 stolz mit. Von der angepeilten Milliarde ist man zwar noch ein gutes Stück entfernt – dieses ursprüngliche Ziel wurde auch nicht mehr erwähnt – aber diesen Blitzstart muss Microsoft erst einmal jemand nachmachen.
Gestern, am ersten Tag der diesjährigen Konferenz, hat Microsoft ein Update zu Windows 10 gegeben sowie weitere Neuheiten in den Bereichen der Cloud-Dienste und Entwicklerwerkzeuge vorgestellt. So kündigte Microsoft ein umfangreiches „Anniversary Update“ von Windows 10 mit neuen Funktionen für diesen Sommer an, welches allen Windows 10 Kunden kostenlos zur Verfügung stehen soll. Ebenfalls diesen Sommer läuft theoretisch der Zeitraum ab, in dem Nutzer kostenlos von den Vorgängerversionen auf Windows 10 updaten können. Ob sich an dieser Deadline noch etwas ändert, beziehungsweise ob das Update als Ansporn dienen soll, seinen älteren Rechner auf den neuesten Stand zu bringen, bevor es „zu spät“ ist, ist noch unklar.
Im Rahmen des „Anniversary Updates“ soll die neueste Windows-Generation in diesem Sommer jedenfalls „innovative Neuerungen, über die Anwender noch natürlicher mit ihren Geräten interagieren können“ erhalten: So spielen Stift, Stimme und Präsenz zukünftig eine noch bedeutendere Rolle. Während das neue Windows Ink die Stifteingabe weiter verbessert, macht Cortana eigeninitiativ Vorschläge und Windows Hello erlaubt die biometrische Anmeldung nun auch in Anwendungen.
Mit dem Windows 10 „Anniversary Update“ wird außerdem der Xbox Store mit dem Windows Store zusammengeführt. Zudem bringt das Update neue Funktionen für die Konsole: Unter anderem wird Cortana verfügbar und selbst gewählte Hintergrundmusik beim Spielen ist möglich. Nicht zuletzt lässt sich mit dem Xbox Retail Dev Kit jede Xbox One zu einem Entwickler-Kit für das Wohnzimmer umgestalten.
HEY CORTANA
Die Cortana Intelligence Suite (früher: Cortana Analytics Suite) ermöglicht die Entwicklung von intelligenten Apps und Bots. Sie nutzt Technologien aus den Bereichen Big Data, Machine Learning, Analytics sowie weitestgehend automatisch arbeitenden Computerprogrammen („Bots“). So können Entwickler und Unternehmen auf Basis von Microsoft Azure selbstlernende Anwendungen und intelligente Bots programmieren, die mit ihren Nutzern personalisiert kommunizieren sollen. Hierfür hat Microsoft die Previews von zwei neuen Tools für die Cortana Intelligence Suite sowie das Skype Bot Platform SDK und neue APIs vorgestellt:
- Microsoft Cognitive Services ermöglichen eine natürliche Kommunikation mit Computersystemen. Die APIs bieten Entwicklern die Möglichkeit, Anwendungen das Sehen, Hören, Sprechen, Verstehen und Interpretieren menschlicher Bedürfnisse beizubringen.
- Microsoft Bot Framework lässt sich mit jeder beliebigen Programmiersprache nutzen, um interaktive Bots zu programmieren. Diese kommunizieren mit Nutzern in natürlicher Sprache und können in einer Vielfalt von Anwendungen eingesetzt werden, darunter Text/SMS, Slack, Twitter, Telegram und Webseiten.
- Mit dem Skype Bot Platform SDK und den zugehörigen APIs können Entwickler Bots programmieren, welche die unterschiedlichen Kommunikationsmittel von Skype nutzen, darunter Text-, Sprach- und Videonachrichten sowie interaktive 3D-Charaktere. Über die aktuellen Versionen für Windows, Android und iOS erhalten Anwender einen ersten Eindruck der intelligenten Skype Bots.
Ebenfalls eine berichtenswerte Neuigkeit: Microsoft hat die Auslieferung der Development-Edition seiner Augmented-Reality-Brille HoloLens in den USA und Kanada gestartet. Im Rahmen der Entwicklerkonferenz zeigte Microsoft ausgewählte Beispiele von Unternehmenskunden, die HoloLens bereits heute im Einsatz haben – unter anderem die NASA. Entwickler können die Universal Windows Platform nutzen, um neue Augmented-Reality-Anwendungen mit Hologrammen zu kreieren.
Außerdem hat Microsoft neue Tools vorgestellt, welche die Entwicklung von plattformübergreifenden Anwendungen für Windows 10 deutlich erleichtern sollen:
- Mit dem neuen Desktop App Converter (Project Centennial) können Entwickler die bislang mehr als 16 Millionen Win32- und .NET-Anwendungen auf die Universal Windows Platform bringen.
- Xamarin ermöglicht die Entwicklung mobiler Apps über alle Plattformen. C#-Entwickler können über Xamarin vorhandenen App-Code für unterschiedliche Plattformen aufbereiten, darunter Windows, iOS und Android. Plattformspezifische Erweiterungen und Funktionen sollen dabei gezielt adressierbar bleiben. Künftig soll Xamarin in Visual Studio integriert werden. (rnf)
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