Hybrid-Cloud-Strategien: Warum flexible IT-Infrastrukturen auf dem Vormarsch sind?

Unternehmen benötigen heutzutage immer komplexere IT-Landschaften. Und eine der größten Herausforderungen hierbei ist es, flexible und skalierbare Lösungen zu finden. [...]

(@envatoelements, By FoToArtist_1), Zu den wichtigsten Eigenschaften einer Hybrid-Cloud zählen Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit.

Denn die Wirtschaft unterliegt einem kontinuierlichen Wandel.  Ein System, das in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Hybrid-Cloud-Strategie. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus privater und öffentlicher Cloud, die viele Vorteile mit sich bringt.

Warum Hybrid-Cloud?

Einfach zu bedienen und passend für das eigene Budget – das sind zwei der wichtigsten Kriterien für Unternehmen in Sachen IT-Landschaft. Daneben muss diese aber auch flexibel und skalierbar sein, denn allzu oft und allzu schnell ändern sich heutzutage die Gegebenheiten und Spielregeln – etwa bei einer schlechten Auftragslage oder umgekehrt, wenn ein neues Produkt gelauncht wird.

Und hier kommt die Hybrid-Cloud ins Spiel. Sie kann als Mix aus einer privaten und öffentlichen Cloud gesehen werden und vereint somit auch die Vorteile und Möglichkeiten beider Welten – zum Beispiel folgende:

1. Flexibilität und Skalierbarkeit

Die Hybrid-Cloud ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen flexibel an ihre Bedürfnisse anzupassen. Durch die Kombination aus privater und öffentlicher Cloud können sie bestimmte Workloads beispielsweise in die öffentliche Cloud auslagern, während sensible Daten und Anwendungen in der privaten Cloud verbleiben. Damit können sie rascher auf wechselnde Anforderungen reagieren und Ressourcen effizient nutzen.

Ferner bietet die Hybrid-Cloud eine hohe Skalierbarkeit, da Unternehmen bei Bedarf zusätzliche Ressourcen aus der öffentlichen Cloud hinzufügen können.

2. Sicherheit und Kontrolle

Die Hybrid-Cloud-Strategie zeichnet sich zudem durch eine hohe Sicherheit und gute Kontrolle über sensible Daten aus. Besonders sensible Daten können so in der privaten Cloud gespeichert werden, während weniger sensible in der öffentlichen Cloud abgelegt werden.

Dadurch behalten Unternehmen die volle Kontrolle über ihr Datenmanagement und profitieren gleichzeitig von den Vorteilen der öffentlichen Cloud. Die Hybrid-Cloud ermöglicht es zudem, Sicherheitsmaßnahmen individuell anzupassen und spezifische Compliance-Anforderungen zu erfüllen.

3. Kosteneffizienz

Hybrid-Cloud-Strategien punkten auch mit finanziellen Vorteilen: Denn durch die Nutzung der öffentlichen Cloud lassen sich Kosten für den Betrieb und die Wartung eigener Serverinfrastrukturen sparen. Gleichzeitig ermöglicht die private Cloud die interne Verwaltung sensibler Daten und Anwendungen – zusätzliche Ausgaben für dedizierte Hardware sind somit nicht nötig.

(@envatoelements, By iLixe48), Hybrid-Cloud-Strategien stellen traditionelle Lösungen in vielen Bereichen in den Schatten.  

Implementierung einer Hybrid-Cloud-Strategie

Hybride Cloud-Umgebungen bringen somit zahlreiche Vorteile mit sich, erhöhen aber auch die Komplexität. Deswegen ist es essenziell, für die Migration in die Public Cloud eine zuverlässige Architektur zu schaffen, damit Services auf unterschiedlichen Plattformen optimal betrieben werden können.

Die Implementierung einer Hybrid-Cloud-Strategie erfordert zunächst eine sorgfältige Planung und Analyse. Vorab sollte daher die bestehende IT-Infrastruktur samt aktueller Sicherheitsvorkehrungen unter die Lupe genommen werden, um das Ausgangsszenario zu definieren. Im nächsten Schritt gilt es die Anforderungen an das künftige Produkt festzuhalten.

Ebenso empfiehlt es sich, eine Marktanalyse in puncto Anbieter und Lösungen durchzuführen, um zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt. Sodann sollte eine Short List mit Cloud-Anbietern erstellt werden, die schließlich profunder überprüft und getestet werden. Insbesondere den Anforderungen sowie der Auswahl eines geeigneten Cloud-Anbieters kommt eine große Bedeutung zu, weswegen diese Schritte nachstehend etwas genauer beschrieben werden:

Analyse der Anforderungen

Bei der Analyse der Anforderungen für die Implementierung einer Hybrid-Cloud-Strategie sollten Unternehmen folgende Punkte berücksichtigen:

  • Bewertung der bestehenden IT-Infrastruktur und Identifizierung von Schwachstellen oder Engpässen (Vulnerability Management).
  • Festlegung der benötigten Ressourcen und Leistungsfähigkeit, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.
  • Berücksichtigung der Sicherheitsanforderungen und Datenschutzbestimmungen, insbesondere bei der Verarbeitung sensibler Daten.
  • Evaluierung der Skalierbarkeit, um sicherzustellen, dass die hybride Infrastruktur flexibel erweitert werden kann.
  • Überprüfung der Integration mit bestehenden Systemen und Anwendungen, um eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten.

All dies legt den Grundstein für eine erfolgreiche Integration einer Hybrid-Cloud in eine bestehende IT-Landschaft und ermöglicht es Unternehmen, ihre individuellen Bedürfnisse zu identifizieren.

Auswahl geeigneter Cloud-Anbieter

Bei der Auswahl geeigneter Cloud-Anbieter sollten Unternehmen verschiedene Faktoren berücksichtigen:

  1. Erfahrung und Reputation: Überprüfen Sie die Erfahrung und den Ruf des Cloud-Anbieters. Eine etablierte und vertrauenswürdige Marke kann mehr Sicherheit bieten.
  2. Integration und Kompatibilität: Stellen Sie sicher, dass der Anbieter eine nahtlose Integration mit Ihrer bestehenden IT-Infrastruktur ermöglicht. Überprüfen Sie auch die Kompatibilität mit den von Ihnen verwendeten Betriebssystemen und Anwendungen.
  3. Sicherheit und Datenschutz: Achten Sie darauf, dass der Anbieter Sicherheitsmaßnahmen und Datenschutzrichtlinien implementiert hat, um sensible Daten zu schützen.
  4. Skalierbarkeit und Flexibilität: Prüfen Sie, ob der Anbieter skalierbare Lösungen anbietet, die Ihren künftigen Anforderungen gerecht werden. Weitere wichtige Punkte könnten eine flexible Preisgestaltung oder die Möglichkeit, Ressourcen bei Bedarf zu erhöhen oder zu reduzieren, sein.
  5. Support und Service-Level-Agreements: Überprüfen Sie die Verfügbarkeit von technischem Support und die vereinbarten Service-Level-Agreements (SLAs), um auf Nummer Sicher zu gehen.

Wurde der ideale Partner für das Vorhaben gefunden, so geht es im nächsten Schritt bereits um die Implementierung:

Integration und Management

Eine effektive Integration und ein effizientes Management sind entscheidend, um die Hybrid-Cloud erfolgreich in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren. Folgende Punkte sind dabei wichtig:

  • Auswahl geeigneter Tools und Lösungen zur effizienten Verwaltung und Steuerung der hybriden Infrastruktur.
  • Integration von Automatisierung und Orchestrierung, um Workflows zu optimieren und den Gesamtbetrieb effizienter zu gestalten.
  • Implementierung eines einheitlichen Monitoring-Systems, um die Performance und Sicherheit der hybriden Umgebung kontinuierlich zu überwachen.
  • Einrichtung von klaren Richtlinien und Prozessen für die Administration, Sicherheit und Zugriffssteuerung der hybriden Cloud.
  • Schulung und Weiterbildung des IT-Personals, um die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für das Management der Hybrid-Cloud zu entwickeln.

Fazit: Flexible Lösung für künftige Herausforderungen

Alles in allem lässt sich feststellen: Die Hybrid-Cloud kann Unternehmen zahlreiche Vorteile wie Flexibilität, Skalierbarkeit, Sicherheit und Kosteneffizienz bieten – vorausgesetzt, es wurde das richtige System ausgewählt und korrekt implementiert.

Dabei spielt insbesondere die Analyse der Ist-Situation vorab eine große Rolle. Danach können weitere Tools, Automatisierung, Monitoring und Schulungen die IT-Lösung weiter verbessern.

(Fotos: @envatoelements, By FoToArtist_1 & By iLixe48)


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