Die SEO-EEAT-Faktoren

Wie können Unternehmen sich heutzutage noch in einem überfüllten digitalen Raum behaupten? In diesem Interview erklärt der SEO-Experte und CEO von elato., Michael Posdnikow, was hinter den EEAT-Faktoren steckt und wie Unternehmen sie nutzen können, um eine maximale SEO-Sichtbarkeit und eine deutliche Steigerung der Conversionrate zu erzielen. [...]

In der heutigen, schnelllebigen IT-Landschaft liegt für viele Unternehmen der entscheidende Faktor in der Suchmaschinenoptimierung (SEO): SEO-Experten setzen auf die sogenannten „EEAT-Faktoren“ (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) um für Unternehmen nachhaltige Sichtbarkeit und Relevanz sicherzustellen. (c) stock.adobe.com/ImageFlow

Wir wollen heute über die Bedeutung der SEO-EEAT-Faktoren in der IT-Welt sprechen und starten direkt mit diesem Thema ins Interview. Können Sie uns zunächst erklären, was „EEAT“ bedeutet?
EEAT steht für Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness. Es ist eine Weiterentwicklung der bekannten E-A-T-Prinzipien – jetzt wurde nun auch der Faktor „Experience“ hinzugefügt. Und die EEAT-Faktoren sind absolut entscheidend, um in den Suchergebnissen besser und schneller zu ranken. Wenn Unternehmen diese Faktoren berücksichtigen, steigern sie nicht nur ihre Rankings, sondern auch noch das Vertrauen des Nutzers zur eigenen Seite – dadurch wird die Conversion-Rate der Website gesteigert.

Fangen wir direkt mit dem ersten Faktor an – Experience. Warum ist Erfahrung so wichtig?
Naja, der Faktor „Experience“ bezieht sich auf die gesammelten Erfahrungen, also wirklich das tiefgreifende Verständnis eines Unternehmens in seinem Fachgebiet. In der IT-Welt würde das für ein Unternehmen bedeuten: nicht nur Theorie, sondern auch Praxis, zum Beispiel in der Anwendung und Entwicklung seiner Produkte und Technologien, und so weiter. Diese Erfahrung ist entscheidend, um Vertrauen bei den Nutzern aufzubauen und die eigene Expertise zu unterstreichen. Was ziemlich lustig ist: Man kann im Prinzip sagen, dass ich mit diesem Interview genau das gerade mache.

Sie machen das also gerade im Interview – aber wie können andere Unternehmen ihre Erfahrung am besten darstellen?
Da gibt es verschiedene Wege. Zum Beispiel durch die Veröffentlichung von detaillierten Fallstudien. Hier kann man beispielsweise beschreiben, wie das Produkt oder die Dienstleistung des Unternehmens eine spezifische technologische Herausforderung löst. Auch Kundentestimonials und Anwenderberichte bieten authentische Einblicke in die Nutzung des Produktes. Und klar: sowas wie eine Chronik, eine Timeline erfolgreicher Projekte, kann auch die Tiefe der Erfahrung eines Unternehmens darstellen.

Ich denke, der nächste Faktor kann ja dann Hand in Hand gehen: Expertise. Erklären Sie auch da bitte mal: Wie können Unternehmen ihre Fachkenntnisse am besten demonstrieren?
Ja richtig, das geht Hand in Hand. Expertise ist praktisch das Fundament für Autorität und Glaubwürdigkeit. Und Unternehmen können ihre Expertise durch verschiedene Weisen darstellen, zum Beispiel durch die Veröffentlichung von Fachartikeln, technischen Analysen oder auch Whitepapers. Man muss darauf achten, dass solche Inhalte wirklich die innovativen Lösungen und Technologien des Unternehmens präsentieren. Die Schwierigkeit liegt hierbei in der Kommunikation: Auch ein Leser, der mit dem Thema nichts am Hut hat und technisch womöglich nicht alles versteht, muss trotzdem immer verstehen können, inwiefern die angebotenen Produkte und Dienstleistungen seinem eigenen Unternehmen weiterhelfen können.

Das heißt, wahrscheinlich kann man auch überlegen, Präsentationen zu halten und zu veröffentlichen?
Ja, ganz genau. Präsentationen können gehalten werden, am besten auf Fachkonferenzen. Auch können Zertifikate von anerkannten Bildungseinrichtungen die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens stärken. Gerade Präsentationen zeigen nicht nur die Expertise eines Unternehmens, sondern auch die Bereitschaft, das eigene Wissen mit der Community zu teilen – sowas schätzen die Zuschauer sehr.

Michael Posdnikow ist CEO des auf Suchmaschinenoptimierung spezialisierten Unternehmens elato.
(c) elato.

Authoritativeness, der nächste Punkt. Geben Sie uns weitere Insights: Wie können Unternehmen Autorität aufbauen und festigen?
Beim Thema Autorität geht es vor allem um Konstanz: Man muss konstant qualitativ hochwertige und relevante Informationen liefern. Beispielsweise kann man regelmäßig in führenden Fachzeitschriften veröffentlichen. Aber auch zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen und gemeinsame Forschungsprojekte sorgen dafür, dass man als Autorität auftritt.

Okay. Aber was ist, wenn die Informationen, die man mal veröffentlicht hat, nicht mehr aktuell sind, sprich: neue Erkenntnisse sind dazugekommen – wie geht man damit um?
Das ist eine ganz klare Sache: da müssen die Inhalte aktualisiert werden. Eine hohe Qualität in den eigenen Inhalten bedeutet auch, sie zu aktualisieren, sobald es neue Erkenntnisse gibt. Sowas stärkt auch das eigene SEO-Ranking, denn Google erkennt, dass man die Inhalte überarbeitet und aktualisiert hat. Und klar: aktuelle Informationen erfreuen auch und vor allem den Nutzer: es sorgt für Vertrauen.

Vertrauen – da sind wir ja bereits beim letzten Punkt: Trustworthiness. Was können Unternehmen bezüglich dieses Faktors machen?
Hier ist es wichtig, dass der Nutzer der gesamten Seite vertraut – es ist aus Unternehmenssicht also nicht nur mit der Veröffentlichung von sehr gutem Content getan. Hier geht’s eher um die Sicherheit des Nutzers, speziell: Infos des Unternehmens über ihre Sicherheitspraktiken und Datenschutzrichtlinien. Dazu gehört dann auch die Implementierung modernster Sicherheitstechnologien, die transparente Kommunikation über Datenschutzpraktiken und das Einhalten von Compliance-Standards wie der DSGVO. So können Unternehmen das Vertrauen ihrer Nutzer stärken.

Sehr gut – wenn die Unternehmen all das Berücksichtigen: Was können sie sich davon erhoffen? Was sind die Vorteile der EEAT-Faktoren?
Da gibt es zwei ganz große Vorteile: Zum einen verbessern die Unternehmen, die die EEAT-Faktoren berücksichtigen, ihre Rankings langfristig. Google belohnt Websites, die die EEAT-Faktoren berücksichtigen, denn Google möchte dem Nutzer den relevantesten und hochwertigsten Content direkt ganz oben in der Suche präsentieren. Also: Höhere Rankings sind der erste Vorteil und der zweite Vorteil ist, dass der produzierte Content den Benutzer und dessen Bedürfnisse wirklich anspricht und erfüllt. Kurz gesagt: Das Vertrauen des Benutzers in das eigene Unternehmen nimmt enorm zu.

Gibt es abschließend noch etwas, das Sie den IT-Führungskräften mit auf den Weg geben möchten?
Um wirklich langfristig super SEO-Ergebnisse zu erzielen, müssen sich Unternehmen mit den EEAT-Faktoren auseinandersetzen. Wenn man sie richtig umsetzt, werden die Rankings zusammen mit der Conversionrate der Website gesteigert. Das muss man selbst gemacht haben – dann sieht man, wie effektiv das wirklich ist. Jedes Unternehmen, das sich diese Vorteile sichern will, muss sich mit EEAT auseinandersetzen.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*