Der F.A.Z.-Fachverlag veröffentlichte heute in Kooperation mit Cornerstone OnDemand, einem Anbieter Cloud-basierter Software für Learning und Human Capital Management, die Studie „HR-Analytics 2025. Eine Trendstudie für die DACH-Region“. [...]
Ziel der Studie war, eine aktuelle Bestandsaufnahme der Nutzung und Anwendung von HR-Analytics und Software-Lösungen in der HR in der DACH-Region, die hinter anderen europäischen Märkten hinterherhinkt. Die Erhebung analysiert die Ziele und Herausforderungen der Unternehmen im Kontext der Digitalisierung bis zum Jahr 2025.
Darüber hinaus bildet die Untersuchung die gegenwärtige Anwendung von HR-Analytics in der Unternehmenspraxis ab. Dafür wurden im Rahmen der Studie 133 Top-Manager und HR-Entscheider in Unternehmen befragt, die vorrangig aus der DACH-Region stammen. Tiefeninterviews mit HR-Entscheidern aus fünf exemplarisch ausgewählten Großunternehmen runden die Studie ab.
Die wichtigsten Ergebnisse
- HR-adäquate IT-Lösungen sind im Talentmanagement immer noch eine Seltenheit.
- Das Gros der befragten Unternehmen setzt sich bis 2025 das Ziel, die Effizienz der eigenen HR-Administration zu steigern. Generell ist die Prozessoptimierung ein wichtiges Thema, das sich bereits auf viele HR-Funktionen auswirkt. Die Digitalisierung wird in diesem Zusammenhang ganz klar als Hebel verstanden.
- Unter den Software-Lösungen ist derzeit Learning-Software am populärsten: Jedes zweite Unternehmen will damit die unternehmensinterne Weiterbildung stärken. Es folgen Reporting-Funktionen und Self-Service-Apps.
- Die Mehrheit der befragten Unternehmen attestiert HR-Analytics ein großes Zukunftspotential: In zwei Drittel der Betriebe werden HR-Analytics-Tools bis 2025 eine bedeutende Rolle als HR-Instrument spielen.
Wie bereits die Vorgängerstudie aus 2018 belegt auch die aktuelle Erhebung, dass nur eine Minderheit der Unternehmen beim Talentmanagement spezielle IT-Lösungen für die HR-Arbeit einsetzt. Jedes vierte Unternehmen räumt ein, für das eigene Talentmanagement überhaupt keine IT-Lösung zu nutzen. Vier von zehn Betrieben steuern die eigenen Talente mit Hilfe von Standardsoftware wie beispielsweise Excel. Gut jedes vierte Unternehmen nutzt eine Inhouseinstallation eines HR-Managementsystems bzw. eine On-Premise-Lösung. Lediglich jeder fünfte Betrieb greift auf Software as a Service (SaaS) zurück. Hier stellt sich die Frage, wie hochqualifizierte Fachkräfte ohne ausreichende IT-Lösung effizient angesprochen, gebunden und gefördert werden sollen.
Herausforderungen für Personalentwicklung und Karrierepfade
Neben diesen technologischen Aspekten benennen die befragten Entscheider auch Herausforderungen mit direktem Bezug zur Personalentwicklung. Für rund ein Drittel der Unternehmen ist es eine Herausforderung, die eigene Belegschaft im digitalen Wandel zu begleiten. Die betriebliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist für 29 Prozent außerdem ein Kernthema. Weitere 23 Prozent sehen es als wichtige Aufgabe, die im Zuge der digitalen Transformation notwendigen kulturellen Veränderungen einzuleiten. Ferner soll so ein komplett neues Mindset in den Organisationen verankert werden.
Michael Grotherr, Area VP DACH & East Europe bei Cornerstone OnDemand, zu den Ergebnissen: „Die Studie zeigt, dass die digitale Transformation viele Personalabteilungen immer noch nicht durchdrungen hat. Dabei sind HR-Analytics ein elementarer Bestandteil für die Talent Experience der Zukunft. Wenn es aber schon an den digitalen Grundvoraussetzungen hapert, wird sich auch eine strategische Datenanalyse nicht umsetzen lassen. Die digitalen Technologien sind keine Decke, die man nach Bedarf nur dort und da hinzieht, wo es der HR-Abteilung gerade fröstelt. Es muss ein ganzheitlicher Ansatz gefunden werden, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein.“
Jacqueline Preußer, Studienleiterin bei FRANKFURT BUSINESS MEDIA – der F.A.Z.-Fachverlag: „Die Studie zeigt eindeutig, dass beim Einsatz digitaler Technologien Großunternehmen die Vorreiter sind. Sie verfügen über die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen, um digitales Know-how aufzubauen und das in die tägliche Praxis zu übersetzen. Nun kommt es darauf an, die jahrelangen Erfahrungen der internen HR-Experten mit den Möglichkeiten der digitalen Lösungen zu verknüpfen.“
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