IT-Strategien: Drei Fragen an die IKT-Branche

Wir haben in einer Umfrage 20 Experten von in Österreich tätigen IKT-Unternehmen drei Fragen über IT-Strategien gestellt. Hier finden Sie alle 60 Antworten auf Fragen nach den Top-IT-Prioritäten für 2014 oder den Fallstricken bei der Planung einer modernen IT-Strategie. [...]

Christian Studeny, Geschäftsführer Interxion Österreich

Was müssen Anwender bei der Planung einer modernen IT-Strategie berücksichtigen?
Aus meiner Sicht sollte bei der Erstellung einer zukunftsorientierten IT-Strategie das Thema Outsourcing unter der Einbeziehung möglicher Cloud Szenarien (private, public, hybrid) berücksichtigt werden, um allen Mitarbeitern/Usern bestmögliche Services zur Verfügung zu stellen.
Cloud-Services verlangen zuverlässige, Next-Generation-Konnektivität, sowie SLA-basierte Dienste, um sämtlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Bei der Auswahl eines Partners und/oder Lieferanten ist es wichtig, welchen Support und welche SLAs dieser Partner bietet. Hier ist auch die Wahl des richtigen Rechenzentrums eminent wichtig. Durch die Auswahl des richtigen Partners bieten sich nicht nur unschlagbare Skaleneffekte, sondern auch die Risiken der jeweiligen IT-Manager werden extrem minimiert.

Wie können einzelne Lösungen besser in eine ganzheitliche Unternehmens-IT zusammengefasst bzw. integriert werden?
Unternehmen sollten bei der Integration einzelner Lösungen auf folgende 4 Punkte achten:
1. Flexibilität: Welchen Support und welche SLAs bietet dieser Partner?
2. Umweltbewusstsein: Vor allem in Bezug auf Rechenzentren wird aufgrund der europäischen Rechtsvorschriften über Kohlendioxid-Emissionen von Unternehmen erwartet, dass sie ihre Cloud-Anbieter hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit prüfen. Daher sollten Anwender nur Cloud-Anbieter präferieren, die ein Rechenzentrum wählen, das einen zuverlässigen und konsistenten Zugang zu „grünen“ Energielieferanten hat.
3. Sicherheit: Die Sicherheit der gespeicherten Daten hat sowohl für Anwender als auch für das Unternehmen oberste Priorität. Die Sicherheitsebenen in Colocation Rechenzentren sind in der Regel höher als in kleinen Inhouse-Rechenzentren, da sie für viele sicherheitskritische Kunden errichtet und auch in regelmäßigen Audits geprüft werden.
4. Zukunftssicher: Skalierbarkeit der Investitionen sollten bei einer zukunftsorientierten, integrierten und nachhaltigen IT-Lösung unbedingt berücksichtigt werden. Dies unterstützt das Wachstum der Kundenbasis ohne CAPEX-Kosten zu verursachen.

Wo sehen Sie auf Anwenderseite die Top-IT-Prioritäten für 2014?
Die IT-Branche hat sich in den letzten Jahren in vielen Bereichen wesentlich verändert. Früher stand Technologie im Vordergrund, heute ist es Content. War früher die Hardware wichtig, sind es heute Lösungen wie IT-as-a-service. Die Cloud bietet eine einzigartige Gelegenheit, einerseits die aktuellen Portfolios zu erweitern und neue Umsatzchancen zu erschließen, andererseits den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten.  Für den Anwender sind die unterschiedlichen Anwendungsfelder nicht nur ein Gewinn auf Seiten der Arbeits- und Kosteneffizienz, sondern bilden auch die solide Basis für die zukunftsorientierte Wertschöpfung in der Arbeitswelt. Die Anwendungsfelder sind vielseitig wie beispielsweise: Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS), Software-as-a-Service (SaaS). Usern bieten diese Anwendungen die Möglichkeit von überall zu arbeiten und die Zusammenarbeit mit Kollegen effizienter zu gestalten. Man erhält einfacheren Zugang zu Business Applikationen unabhängig vom Device, nutzt bessere und neuere Applikationsfunktionalitäten und kann die Arbeitszeiten flexibler gestalten.

Erich Hinterndorfer, Vice President Sales & Marketing FWI

Was müssen Anwender bei der Planung einer modernen IT-Strategie berücksichtigen?
Eine moderne IT –Strategie MUSS von einer korrespondierenden Unternehmensstrategie abgeleitet sein.  IT ist kein Selbstzweck sondern dient als Business Enabler! Dies gilt für ERP-Implementierungen genauso wie für die Ableitung von SLAs in Infrastruktur-Themen oder Outsourcing-Überlegungen. Kernprozesse und/oder Kernbereiche müssen jedenfalls erarbeitet und bewertet werden um Serviceprozesse (IT gehört in den meisten Unternehmen dazu) zielgerichtet zu etablieren.
Die eigentliche Planungskomplexität liegt in der Berücksichtigung von mittlerweile Standardthemen wie zum Beispiel Mobility, Social Collaboration und Informationssicherheit.

Wie können einzelne Lösungen besser in eine ganzheitliche Unternehmens-IT zusammengefasst bzw. integriert werden?
Was ist ganzheitliche Unternehmens-IT? Ob alles aus einem Guss und integriert sein muss entscheidet die Unternehmensstrategie!! Viele IT Handlungsfelder sind mittlerweile so verzahnt und können nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. Wir sehen bei allen Kunden eine kontinuierliche Steigerung der Komplexität aller IT-Initiativen. Bestehende Insel- und Einzellösungen ohne perfekte technische Integrationsmöglichkeiten werden mittelfristig nicht überleben. Wettbewerbsvorteile entstehen durch Datentransparenz im Unternehmen!

Wo sehen Sie auf Anwenderseite die Top-IT-Prioritäten für 2014?
Konsolidierung und Harmonisierung sowohl im Applikations- als auch im IS-Bereich. Zusätzlich Fokus auf Analyse – /Auswertungstools. Von Analysten gestresste Themen wie beispielsweise die Integration und Management von Cloud Diensten sehen wir –zumindest im österreichischen Mittelstand – noch stark unterrepräsentiert. Auch das Modewort Big Data kommt in unseren Kundensegmenten ganz traditionell als Analytics an.

Fabian Henrichsen, CEO HENRICHSEN

Was müssen Anwender bei der Planung einer modernen IT-Strategie berücksichtigen?
Als Basis ist es wichtig zu verstehen, wie Menschen zukünftig arbeiten wollen. Neben Usability sind der einfache Zugang zu benötigten Informationen, Mobilität und die Zusammenarbeit im Netzwerk zentrale Anforderungen an den modernen Arbeitsplatz. Informationen sind das Öl der Zukunft. Datensilos durch inkompatible Insellösungen sind daher zu vermeiden und in ein zentrales System zur Speicherung und Aufbewahrung von Informationen zu überführen.
 
Wie können einzelne Lösungen besser in eine ganzheitliche Unternehmens-IT zusammengefasst bzw. integriert werden?
Um das zu erreichen, müssen Services zur Prozess-, Mobilitäts- und Kommunikationsunterstützung auf Basis zentraler Plattformen zur Verfügung stehen. Letztere bilden Geschäftsprozesse über verschiedene Abteilungen und sogar Unternehmensgrenzen hinweg ab und ermöglichen die einfache Integration externer Informationen. IT Abteilungen bieten ihrem Fachbereich damit eine gesicherte Möglichkeit, SaaS-Lösungen auf Basis der Portaltechnologie selber auszuwählen und einzuführen – ein Garant für höchste Geschwindigkeit und maximale Effizienz.
 
Wo sehen Sie auf Anwenderseite die Top-IT-Prioritäten für 2014?
Für Anwender steht die Effizienzgewinnung in der Büro- und Wissensarbeit im Vordergrund. Erreicht werden kann sie bspw. durch die Digitalisierung papiergebundener Vorgänge, die Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen aus Sicht des Informationsbedarfs sowie durch die Einführung von Tools zur Unterstützung teamorientierter Arbeit und moderner Kollaboration. Zudem sollen IT-Lösungen hundertprozentig den gestellten Anforderungen entsprechen sowie schnell und kostengünstig realisiert werden – eine Herausforderung, die wir mittels eines erfolgreichen Demand Managements meistern.

Johann Ehm, CEO Danube IT Services

Was müssen Anwender bei der Planung einer modernen IT-Strategie berücksichtigen?
Die IT-Welt ist gerade in einem gewaltigen Umbruch. Es gibt am Markt immer mehr hochwertige Anbieter von IT-Infrastruktur und Anwendungen, die als Service in Anspruch genommen werden können. Das bietet für Unternehmen viele neue Möglichkeit IT-Services kostengünstig und sicher zu beziehen.

Wie können einzelne Lösungen besser in eine ganzheitliche Unternehmens-IT zusammengefasst bzw. integriert werden?
Unternehmen können sich mehr auf  Ihre Anwendungen und die Unterstützung der Geschäftsprozesse konzentrieren, wenn Sie die IT-Infrastruktur stark standardisieren und per SLA betreiben lassen. Ein umfassendes Identitymanagement hilft dabei wesentlich die unterschiedlichen Anwendungssysteme zu managen, egal ob sie intern oder bei einem Provider betrieben werden.

Wo sehen Sie auf Anwenderseite die Top-IT-Prioritäten für 2014?
Verstärkte Einsatz von Mobilität in allen Bereichen, die allerdings eine moderne IT-Infrastruktur voraussetzten um auch die Sicherheit zu gewährleisten. Außerdem natürlich die Integration von Cloud Systemen und die Modernisierung der ERP Lösungen.


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