Generative KI einführen – aber richtig!

Für viele Unternehmen und weite Teile der Arbeitswelt stellt Künstliche Intelligenz (KI) eine Zäsur dar. Obwohl es auch Bedenken bezüglich der Implementierung von generativer KI gibt, sind Führungskräfte von den Chancen und Vorteilen dieser Technologie überzeugt. [...]

Gerold Pulverer, Country Lead Insight Technology Solutions. (c) Insight Technology Solutions
Gerold Pulverer, Country Lead Insight Technology Solutions. (c) Insight Technology Solutions

Einer Studie des Solutions Integrators Insight zufolge glauben über 90 Prozent der Befragten, dass die meisten Mitarbeiter von KI profitieren können, insbesondere wenn sie den Nutzen von KI für ihre Arbeit erkennen und sich über geeignete Einsatzstrategien im Klaren sind. KI kann ein Game Changer für Unternehmen sein – wenn sie richtig implementiert und genutzt wird.

Höhere Effizienz und Zufriedenheit

Die Potenziale, die sich für Unternehmen mittels Künstlicher Intelligenz ergeben, sind vielfältig. Insbesondere generative KI kann die Produktivität der Mitarbeiter steigern und gleichzeitig ihre Zufriedenheit erhöhen. Durch ihren Einsatz lassen sich Routine- sowie mühsame und teils lästige Aufgaben rationalisieren. Dies ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf strategischere, kreativere und bedeutungsvollere Aufgaben zu konzentrieren sowie Rückstände effizient abzubauen. Dies hat positive Auswirkungen auf die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter. 

Für KI gibt es zahlreiche Anwendungsbeispiele. In der Personalabteilung kann KI genutzt werden, um Stellenbeschreibungen zu erstellen, Lebensläufe zu analysieren und schnell eine Liste von passenden Bewerbern zu generieren. Im Operations-Team lässt sich generative KI nutzen, um Fragen zu Prozessen oder Verfahren zu beantworten und Schritt-für-Schritt-Anweisungen zu liefern. Dies reduziert Kosten und Arbeitsaufwand und führt zu einer effizienteren Arbeitsweise und einer besseren Servicequalität.

Implementierung – Herausforderung für Unternehmen

Die Insight-Studie zeigt, dass trotz einer grundsätzlich positiven Einstellung gegenüber KI auch Bedenken bestehen. So äußert fast die Hälfte der Studienteilnehmer (49 %) Sorge hinsichtlich der Datensicherheit. Unternehmen müssen daher geeignete Sicherheitslösungen und interne Richtlinien für die Nutzung generativer KI einführen. Sie sollten sich auch potenzieller Risiken und Bedenken bezüglich Recht (Stichwort AI Act) und Ethik bewusst sein und wissen, wie sie diese minimieren können. 

Hierbei spielt die Entwicklung eines ethischen Regelwerks für KI, das von jedem Mitarbeiter verstanden und befolgt wird, eine zentrale Rolle. Dieses Regelwerk sollte Vorgaben für die Überprüfung von Fakten, die Verwendung von Informationen und die Art der Daten enthalten, die in die generative KI-Abfrage eingegeben werden können. Dies stellt sicher, dass die Künstliche Intelligenz auf ethische und Compliance-konforme Weise genutzt wird.

Ohne Strategie geht es nicht

Die Implementierung dieser bahnbrechenden Technologie erfordert unbedingt einen strategischen Ansatz, der auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten ist. Eine klare Strategie und eindeutig definierte Anwendungsfälle für den Einsatz von KI sind entscheidend für den Erfolg der Einführung. Das Gute ist, dass nicht sofort alle Unternehmensprozesse umgestellt werden müssen. Organisationen können klein anfangen und die Technologie nutzen, um nicht oder wenig kritische Prozesse schnell produktiver zu gestalten. Dies bietet die Möglichkeit, die Technologie tiefer zu verstehen, Erfahrungen zu sammeln, die Akzeptanz bei den Mitarbeitern zu erhöhen und Vertrauen in Künstliche Intelligenz aufzubauen. Danach kann der Einsatz schrittweise ausgeweitet werden.

Und damit ist ein weiterer ganz entscheidender Faktor, damit die Einführung und Nutzung von generativer KI funktioniert, angesprochen: der Mitarbeiter. Ein koordinierter und vor allem kontinuierlicher Adoption- und Change-Management-Ansatz für Beschäftigte ist immens wichtig. Denn die Mitarbeiter sollen diese Technik möglichst zeitnah, fortlaufend, optimiert und vollumfänglich nutzen. Das wird nur gelingen, wenn die Mitarbeiter ein hohes Maß an Akzeptanz und Verständnis für die Technik besitzen.

Im Allgemeinen dürfen die Implementierung und Nutzung von KI nicht als einmaliges Projekt verstanden werden. Vielmehr handelt es sich dabei um einen kontinuierlichen Prozess, der an die sich ändernden Geschäftsanforderungen, aber auch an immer neue technische Möglichkeiten der KI stetig angepasst werden muss.  

Unternehmen müssen lernen, KI strategisch, effizient, sicher und Compliance-konform einzusetzen und dabei ihre Mitarbeiter mitzunehmen. Dann aber, birgt künstliche Intelligenz Unternehmen nie dagewesene Möglichkeiten.

*Der Autor Gerold Pulverer, Country Lead Insight Technology Solutions.


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