Der Mangel an IT-Fachkräften ist nicht erst seit Corona ein Thema, hat allerdings mit der Pandemie an Brisanz gewonnen. Wie können mögliche Lösungsansätze aussehen, um dem IT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken? Hannes Schipany, Head of Sales DACH bei Dynabook, setz auf Remote Work und Bildung. [...]
Mit der schlagartigen Verlagerung vieler Arbeits- und Lernplätze ins Homeoffice und der Digitalisierungswelle stieg nicht nur die Nachfrage nach innovativen Technologien, sondern auch der Bedarf an IT-Spezialisten. Denn neben mobilen Computing-Lösungen spielen vor allem deren Verwaltung sowie umfassende IT-Sicherheitsstrategien eine entscheidende Rolle. Doch die notwendigen IT-Experten sind rar. Das kann fatale Folgen für die österreichische Wirtschaft haben. Der Fachverband UBIT fürchtet einen Wertschöpfungsverlust in Milliardenhöhe, da viele Betriebe weder fit für die Digitalisierung sind, noch den neuen Anforderungen der mobilen Arbeitswelt Rechnung tragen.
Remote Work nicht nur in kontaktreduzierten Zeiten
Ein kurzfristig umsetzbarer Ansatz ist Remote Work. Unternehmen sollten das Angebot, im Homeoffice zu arbeiten, fest in ihrer Unternehmensstrategie verankern. So stellt der Betrieb nicht nur einen reibungslosen Geschäftsablauf sicher, sondern präsentiert sich vor allem bei potenziellen IT-Fachkräften als attraktiver Arbeitgeber. Zudem lässt sich über mobile Arbeitsplätze der Suchradius für Stellenausschreibungen vergrößern, um mehr potenzielle Bewerber anzusprechen – gerade für Unternehmen im ländlichen Raum nicht unerheblich.
Mehr Fokus auf die (Aus-)Bildung
Ein längerfristiger Ansatz ist die Aus- und Weiterbildung der Belegschaft, um den Mangel an IT-Fachkräften über das Knowhow im eigenen Team auszugleichen und die Attraktivität von IT-Themen zu erhöhen. Deshalb ist es sinnvoll, innerhalb der Digitalisierungsstrategie eines Unternehmens einen Fokus nicht nur auf die IT selbst zu legen, sondern auch die Mitarbeiter für technologische Sachverhalte zu sensibilisieren. So können sie kleinere IT-Schwierigkeiten selbst beheben. Gleichzeitig werden die IT-Abteilungen der Unternehmen entlastet und IT-Verantwortliche haben mehr Zeit, sich strategischen Fragestellungen zu widmen. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Der Grundstein für eine digitale Allgemeinbildung sollte bereits in der Schule gelegt werden: Neben Rechtschreibung, Fremdsprachen oder dem Satz des Pythagoras sollte Basiswissen, etwa zum Umgang mit Cloud-Technologien oder Office-Anwendungen, zu jeder schulischen Ausbildung gehören. So ist der Nachwuchs gut auf die moderne Arbeitswelt vorbereitet.
IT-Equipment für den flexiblen Arbeitsplatz und die Bildung
Ob kürzer- oder längerfristige Maßnahmen: Beide Lösungsansätze haben eines gemeinsam: Sie setzen das entsprechende Equipment voraus. Der flexible Arbeitsplatz erfordert professionelle mobile Computing-Lösungen. Dazu zählen dezidierte Business-Notebooks, die besonders robust, sicher und leistungsfähig sind sowie sich durch geringe Ausfallraten auszeichnen. Um schon vor dem ersten Job ein Grundverständnis für Technologien schaffen, bedarf es bereits in Schulen und im Studium moderner Geräte statt ausrangierter Hardware. Langfristig zahlt sich das aus – die Schüler und Studenten werden es im späteren Berufsalltag deutlich leichter haben. Zudem steigt durch die frühe Sensibilisierung für Digitalisierung und neue Technologien die Attraktivität von IT-Berufen und reduziert so auf lange Sicht den Mangel an Fachkräften deutlich.
Mehr Digitalisierung – mehr IT-Fachkräfte
Die fehlenden IT-Fachkräfte sind hierzulande eine enorme Herausforderung, aber keine unlösbare Aufgabe. Die verfügbaren Gelder der „Corona-Joboffensive“ stehen explizit auch für die Aus- und Weiterbildung im Bereich Digitalisierung zur Verfügung. Einige Schwachstellen können bereits kurzfristig gelöst werden, andere benötigen mehr Ausdauer. Grundsätzlich liegt eine erfolgreiche digitale Transformation im Interesse aller Beteiligter – worauf also noch warten? Mit flexibleren Arbeitsmodellen und einer schulischen Grundbildung in punkto Technologien gilt es, den Digitalisierungsboom zu nutzen und so aktiv dem IT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken sowie neue Business-Chancen zu nutzen.
Remote Work als Chance: Hannes Schipany im Interview
Computerwelt: Als eine Maßnahme gegen den IT-Fachkräftemangel schlagen Sie vor, Kinder und Jugendliche möglichst frühzeitig, also bereits in der Schule, besser in Sachen IT auszubilden. Was braucht es hier konkret? Wie kann Dynabook hier helfen? Gibt es entsprechende Initiativen von Dynabook, die helfen, den Fachkräftemangel zu bewältigen?
Schipany: Durch die (temporären) Schulschließungen haben unsere Jüngsten schon viel früher und umfassender Zugang zu Technik. Wichtig ist dabei vor allem das geeignete IT-Equipment. Notebooks müssen robust, leistungsstark und vor allem sicher sein. Auch der Faktor Preis spielt eine entscheidende Rolle – mit unserer Satellite Pro-Reihe haben wir Geräte im Portfolio, die auch in kleine IT-Budgets passen. Denn wir sind davon überzeugt, dass je reibungsloser das Lernen läuft, desto mehr wird das Interesse und der Spaß an der IT gefördert.
Wie sehen Sie die Weiterbildungsmöglichkeiten im Zeitalter von Homeoffice und Remote Work? Kann wirklich jedwede Weiterbildung online bewerkstelligt werden? Welches Equipment braucht ein Remote Worker heute?
Schipany: Virtuelle Weiterbildungen sind mühelos umsetzbar. Gerade im letzten Jahr wurden Videokonferenztools weiterentwickelt und bieten zahlreiche Funktionen, um interaktive Schulungen anzubieten. Der klassische Remote Worker, der heute im Homeoffice, morgen im Büro und übermorgen auf einer Zugfahrt arbeitet, braucht dazu lediglich ein Notebook mit Kamera, Mikrofon und einem Mindestmaß an Leistungsfähigkeit.
Für welche Geräte sollen sich Unternehmen entscheiden: Für Spezifikationen, die genau das bieten, was man gerade braucht oder für leistungsstärkere Geräte, die noch Reserven bieten? Wie skalierbar beziehungsweise wie langlebig sollen oder müssen Business-Notebooks sein?
Schipany: Welches das richtige Notebook für den einzelnen Mitarbeiter ist, hängt vor allem vom jeweiligen Anforderungsprofil ab. Ein mobiler Nutzer legt besonders auf das Gewicht und den Formfaktor Wert. Datenintensive Anwendungen benötigen hingegen starke Arbeitsspeicher und Prozessoren. Auch die Zollgröße und der Preis sind wichtige Entscheidungskriterien. Grundsätzlich zeichnen sich B2B-Notebooks durch eine besonders lange Lebensdauer sowie niedrige Ausfallraten aus. Entscheider profitieren hier von einem hohen Return-of-Investment. Dynabook bietet noch mehr Planungssicherheit: Mit unserer Reliability Guarantee übernehmen wir nicht nur innerhalb des ersten Jahres die Reparatur eines defekten Gerätes, sondern erstatten zudem den gesamten Kaufpreis.
Um Fachkräfte anzuziehen, müssen Unternehmen heute schon vieles bieten. Früher war es ein Dienstwagen, in umweltbewussteren Zeiten spielen hier vielleicht flexible Arbeitszeiten u.ä. eine größere Rolle. Wie wichtig sind Geräte, die einen ein hohen Repräsentations- oder „Will-Haben“-Faktor (Design, geringes Gewicht, Vielseitigkeit) bieten, um IT-Talente anzulocken? Und was bedeutet das fürs Brand-Marketing?
Schipany: Ein vollständig ausgestatteter Arbeitsplatz mit Desktop-PC, Festnetztelefon und zahlreichen Peripheriegeräten gehört zunehmend der Vergangenheit an und entspricht auch nicht mehr der modernen, mobilen Geschäftswelt. Natürlich spielt auch das Look-and-Feel eine große Rolle. Letztendlich bringt aber ein tolles Design wenig, wenn das Innenleben keine Leistung zulässt. Es kommt auf eine gute Mischung an! In Zukunft wird man wohl nicht mehr mit PS-Zahlen des eigenen Autos angeben, sondern mit der Akkulaufzeit, der Performance und dem Gewicht seiner Arbeitsgeräte. Dynabook ist bekannt für seinen Mix aus Design und Ingenieurskunst. Darauf bauen wir auch in Zukunft.
Sehen Sie die dynaEdge Smart Glasses auch als tauglich für den Remote-Work-Einsatz oder sind diese ausschließlich für den industriellen Einsatz (im weiteren Sinn) gedacht?
Schipany: Auf jeden Fall! Der dynaEdge ist explizit auch für den Remote-Work-Einsatz konzipiert. Experten können sich jederzeit zuschalten, das Blickfeld des jeweiligen Mitarbeiters sehen und Anweisungen geben. Gerade in den aktuellen kontaktreduzierten Zeiten ist das ein Game Changer, da der Betrieb ungestört weiterlaufen kann und Probleme auch aus der Ferne lösbar sind.
Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung vorangetrieben. Was bedeutet das für Dynabook bzw. wie wirkt sich das für Dynabook aus?
Schipany: Viele Unternehmen, gerade aus dem Mittelstand, haben immer noch einen langen Weg vor sich. Da sind wir als Hersteller besonders gefragt. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Partnern unsere jahrzehntelange Expertise auf diesem Gebiet einzubringen und unseren Teil zu einer digitalen Zukunft beizutragen.
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