Der Umstieg auf S/4 HANA - und das möglichst in der Cloud - läuft bislang eher schleppend. Das will SAP CEO Christian Klein jetzt ändern. Er stellte heute das Programm "RISE with SAP" vor und gab die Akquise von Signavio bekannt. [...]
Als echter „Gamechanger“ soll das Programm „RISE with SAP“ jetzt den S/4 HANA Umstieg, und das möglichst in die Cloud, beschleunigen, wie Christian Klein heute per Online-Event verlautbarte. Bei dieser „Business Transformation as a Service“ sind drei Schritte inkludiert: Business process Redesign – dazu gab Klein heute die Übernahme des Berliner Unternehmens Signavio bekannt – Technical Migration sowie ganz generell „Build your own intelligent Enterprise“, basierend auf Cloud Technologie (egal ob in der SAP Cloud oder via Microsoft Azure, AWS, Google, IBM oder Alibaba) und der SAP Technology Plattform, inklusive Applikationen und unter Nutzung des SAP Business Netzwerks. Mit 130 Unternehmen hat SAP das Programm im Pilotbetrieb bereits getestet, darunter so unterschiedliche Unternehmen wie Siemens und Livekindly, Spezialist für vegane Lebensmittel.
Die Fokussierung auf Business Prozesse und das Programm „RISE with SAP“ wurden heute von der DSAG (Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe) ausdrücklich begrüßt. Die Chance und gleichzeitig Herausforderung beim Wechsel von der Business Suite zu S/4HANA liegt in der damit einhergehenden Business-Transformation und der Anpassung von Geschäftsprozessen. Ein reines ‚Lift-and-Shift‘ von On-Premise-Systemen in eine Cloud-Umgebung reicht nicht aus bzw. kann nur der erste Schritt sein, heißt es ganz klar in einer Aussendung der DSAG.
„Die Anforderungen an Unternehmen hinsichtlich Geschwindigkeit, Effizienz und intelligenten Prozessen wachsen kontinuierlich. Deshalb benötigen sie passende Software und Technologien. S/4HANA aus der Public oder Private Cloud kann ein Mittel der Wahl sein. Doch die IT-Landschaften der Unternehmen sind heterogen, weshalb eine Technologiestrategie für alle nicht funktioniert. Daher begrüßen wir als Interessenvertretung von mehr als 3.700 SAP-Anwenderunternehmen im deutschsprachigen Raum die SAP-Initiative „RISE with SAP“. Sie soll Unternehmen auf ihrem individuellen Weg in die Cloud unterstützen“, betonte heute DSAG-Vorstandsvorsitzender Jens Hungershausen.
Wenn auch der Weg in die Cloud vorangetrieben wird, bleibt die Wahlfreiheit der Unternehmen aufrecht. „Die Kunden haben die Wahl, ob sie S/4 HANA on-premise, in der Private oder Public Cloud umsetzen“, stellte Christian Klein heute ausdrücklich fest.
Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat S/4 HANA eingeführt
Ein neuer riesige Kunden aus der Pharmabranche, Boehringer Ingelheim, zählt ab sofort zu den Vorzeige-Kunden, wenn es um S/4 HANA geht und treibt seine digitale Transformation in Kooperation mit SAP voran. Das familiengeführte Unternehmen hat dazu kürzlich sein weltweites ERP auf SAP S/4 HANA umgestellt. Das neue ERP-System bildet einen wichtigen Teil der strategischen Initiative zur Entwicklung eines digitalen Kerns für die Bereiche Finanzen, Lieferkette, Handel, Operations und Qualität. Es unterstützt damit heute den Betrieb in mehr als 80 Gesellschaften mit 21 Produktionsstätten in 41 Ländern, von Neuseeland bis Südamerika. Die weitere weltweite Transformation erfolgt schrittweise in unterschiedlichen Märkten und wird 2025 abgeschlossen sein.
Der Go-Live in diesen Ländern wurde simultan innerhalb von nur vier Tagen vorgenommen. Weltweit waren mehr als 600 Mitarbeiter beteiligt, dabei wurden über 3.400 Testskripte durchgeführt. Die besondere Herausforderung des Projekts bestand darin, die Umstellung in einem sogenannten Brownfield-Ansatz mit einer 1:1-Conversion vom bestehenden ECC-System „GBS“ auf SAP S/4HANA innerhalb der regulierten Prozesse zu vollziehen. Vor dem Hintergrund vielfältiger Dokumentationspflichten in der Pharmaindustrie ist es besonders wichtig, auf dem bestehenden ERP-System aufzubauen ohne bestehende Geschäftsprozesse neu zu implementieren oder zu stören.
„Mit SAP S/4HANA als Digital Core haben wir die Voraussetzung geschaffen, weitere Innovationen wie Predictive Analytics, KI-basierte Automation oder das Asset Intelligence Network zu nutzen, gepaart mit einer neuen User Experience. Boehringer Ingelheim bleibt damit ein Early Adopter in der Industrie“, sagt Markus Schümmelfeder, CIO bei Boehringer Ingelheim.
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