SD-WAN: Die besten Anbieter und Lösungen

SD-WAN ist bei vielen Unternehmen gefragt. Das sind die besten Anbieter und Lösungen in Sachen Software-defined WAN. [...]

Der anhaltende Cloud-Boom trägt auch zum SD-WAN-Höhenflug bei (c) pixabay.com

Laut IDC wuchs der Umsatz mit SD-WAN von 2019 bis 2020 um 18,5 Prozent – der CoronaPandemie zum Trotz. In diesem Jahr soll er um weitere 26,5 Prozent wachsen. Der demnächst erscheinende „Worldwide SD-WAN Infrastructure Forecast“ prognostiziert bis 2025 ein jährliches Wachstum von 18,9 Prozent. Dann sollen die Gesamteinnahmen im Bereich SD-WAN die Marke von sieben Milliarden Dollar überschreiten. „Wir hatten einen Pandemie-bedingten, deutlichen Rückgang erwartet, der die Wachstumsrate zumindest auf eine einstellige Zahl drücken würde“, so Brandon Butler, Senior Research Analyst, Enterprise Networks bei IDC.

Doch der anhaltende Cloud-Boom und die Notwendigkeit, Unternehmen in der Remote-Work-Ära mit Cloud-Ressourcen zu verbinden, haben den Einbruch verhindert. Das ist auch ein Beweis für die Vielseitigkeit der SD-WAN-Technologie, die oft als kostengünstigere Alternative zu reinen MPLS-Netzwerken eingesetzt wird und mehr Flexibilität, Effizienz und Ausfallsicherheit bieten kann.

Vom Startup bis zu den größten Netzwerkanbietern haben die Anbieter dieses Potenzial erkannt und investieren seit Jahren in SD-WAN. Angesichts der unterschiedlichen Ressourcen, über die sie dabei verfügen, weisen auch die Produkte ein unterschiedliches Innovationsmaß auf. Wir haben die wichtigsten SD-WAN-Anbieter für Sie zusammengetragen.

SD-WAN-Anbieter: Die Umsatzstärksten

Laut vorgenanntem IDC weisen die folgenden sechs Unternehmen unter den SD-WAN-Anbietern jeweils einen Marktanteil von mehr als fünf Prozent auf.

Cisco

Nach der Übernahme von Duo Security im Jahr 2018, Viptela im Jahr 2017 und Meraki im Jahr 2012 hat Cisco die umsatzstärkste SD-WAN-Lösung im Markt aufgebaut. Das Unternehmen vereint im Jahr 2020 38 Prozent des SD-WAN-Infrastrukturmarktes auf sich. Laut eigener Aussage hat Cisco inzwischen 20.000 SD-WAN-Kunden, darunter 70 Prozent der Fortune-100-Unternehmen. Der Netzwerkgigant bietet eine Reihe von SD-WAN-Optionen. Dazu gehören:

  • Meraki SD-WAN-Appliances, die über automatisch bereitgestellte IPsec-VPNs eine Verbindung zu Zweigstellen und öffentlichen Clouds herstellen;
  • SD-WAN Cloud OnRamp, ein SaaS-Angebot, das Zweigstellen, Colocation-Zentren und verschiedene Clouds verbindet;
  • SD-WAN Security, das eingebettete SSL-Entschlüsselung, eine Unternehmensfirewall, Intrusion Prevention, URL-Filterung und Malware-Sandboxing bietet;

VMware

Mit einem Marktanteil von zehn Prozent (2020) ist VMware die Nummer zwei auf dem SD-WAN-Markt. Der Pionier der Server-Virtualisierung wurde mit der Übernahme von VeloCloud im Jahr 2017 zu einem ernsthaften Anwärter in diesem Bereich. SD-WAN von VMware ist ein SaaS-Angebot, das aus drei Hauptkomponenten besteht:

  • VMware SD-WAN Orchestrator, die zentrale Managementplattform;
  • VMware SD-WAN Gateways, die an mehr als 3.000 Standorten weltweit eingesetzt werden;
  • VMware SD-WAN Edge, Appliances vor Ort, die mit dem globalen VMware-Netzwerk verbunden sind;

Versa

Das 2012 gegründete und mit 196 Millionen Dollar finanzierte Unternehmen Versa hat einen Marktanteil von etwa neun Prozent erreicht. Das Unternehmen konnte Großkunden wie BP und Capital One gewinnen und ist starke Partnerschaften mit Carriern und Service Providern eingegangen, darunter Comcast und NTT Communications. Das Secure SD-WAN von Versa ist jetzt Teil des Secure-Access-Service-Edge-(SASE-)Portfolios, das eine Reihe von Sicherheitsdiensten umfasst. Secure SD-WAN bietet eine Reihe von Funktionen, darunter:

  • Sub-Second Packet Steering über mehrere WAN-Schnittstellen,
  • die Reduzierung von Paketverlusten und
  • die Vermeidung von schlecht funktionierenden Verbindungen.

Versa SD-WAN fungiert auch als DNS-Proxy mit SD-WAN-Verkehrssteuerung, MP-BGP-Routenaustausch mit SDN-Controllern, Link-Aggregation, hierarchische QoS, QoS pro Tunnel und Overlay-Kapselungsoptionen (VXLAN, IPSec).

HPE

Mit der Übernahme von Silver Peak ist HPE im Jahr 2020 in den SD-WAN-Markt eingestiegen und hat sich mit Aruba zusammengetan, das bereits 2015 übernommen wurde. Inzwischen bringt es HPE auf einen Anteil von 8,2 Prozent am SD-WAN-Infrastrukturmarkt. Die kombinierte Silver Peak/Aruba SD-WAN Edge Services Platform kann eine All-in-One-WLAN-to-WAN-to-Edge-Option bieten. Das SD-WAN-Angebot von HPE, EdgeConnect, kann virtuelle WAN-Overlays für verschiedene Verkehrsklassen erstellen. Nach der Einrichtung werden die Richtlinien für Anwendungsleistung, Sicherheit und Routing automatisch an alle Standorte verteilt. Zu den weiteren Funktionen gehören:

  • Echtzeitüberwachung der Netzwerk- und Anwendungsleistung,
  • automatische Behebung von Ausfällen,
  • integrierte Firewall und
  • WAN-Optimierung.

EdgeConnect ist in die breitere Aruba-Plattform integriert, die eine Reihe von Switches, Gateways und Controllern umfasst.

Fortinet

Laut IDC lag Fortinet im Jahr 2020 mit einem Marktanteil von 8,1 Prozent fast gleichauf mit HPE. Seit der Übernahme des Startups Opaq im Jahr 2020 hat das Unternehmen damit begonnen, sich von SD-WAN auf den eng verwandten SASE-Ansatz umzustellen. Die Hardware von Fortinet basiert auf eigenen Chips – durch die SASE-Fähigkeiten von Opaq wurden die ohnehin schon robusten Sicherheitsfähigkeiten weiter ausgebaut. Fortinet Secure SD-WAN konsolidiert Routing, SD-WAN und Firewall der nächsten Generation in einer Plattform. Zu den weiteren Funktionen gehören:

  • integrierter Schutz vor Bedrohungen,
  • SSL-Inspektion sowie
  • zentralisierte Verwaltung und Orchestrierung.

Palo Alto Networks

Durch die Übernahme von CloudGenix (2020) wurde der Sicherheitsanbieter Palo Alto Networks zu einem ernsthaften SD-WAN/SASE-Konkurrenten. Das SD-WAN-Angebot von CloudGenix beginnt mit Instant-On Network (ION)-Geräten, die sowohl in Zweigstellen als auch an zentralen Standorten eingesetzt werden. Die AppFabric von CloudGenix konsolidiert WAN-Ressourcen (MPLS, Breitband, Mobilfunk) und gibt Unternehmen die Möglichkeit, richtlinienbasierte Konnektivität für jede Anwendung und jeden Standort zu erstellen. ION-Geräte stellen automatisch eine sichere Verbindung zwischen den Standorten her und überwachen kontinuierlich den Zustand und die Leistung der WAN-Verbindungen und Anwendungen. Dabei wählen sie dynamisch den leistungsfähigsten Pfad.

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SD-WAN-Lösungen: Alternative Anbieter

Die folgenden fünf SD-WAN-Anbieter sind entweder etablierte Tech-Giganten, die kürzlich SD-WAN-Startups übernommen haben, Startups, die mehr als 100 Millionen US-Dollar an Risikokapital aufgebracht haben – oder Unternehmen, die von westlichen Staaten der internationalen Spionage beschuldigt werden.

Huawei

Laut IDC eroberte Huawei im Jahr 2020 etwas mehr als vier Prozent des SD-WAN-Infrastrukturmarktes. Nach den Sanktionen der Trump-geführten US-Regierung stockt der Verkauf von Consumer- und Carrier-Produkten. „Unser Ziel ist es, zu überleben“, sagte der rotierende Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Eric Xu, laut Bloomberg in einer kürzlich abgegebenen Erklärung.

Juniper Networks

Zwei kürzlich getätigte Übernahmen machen Juniper zu einer bemerkenswerten SD-WAN-Alternative: Ende 2020 erwarb das Unternehmen 128 Technology, nachdem es 2019 bereits Mist übernommen hatte. Die daraus entsprungene SD-WAN-Lösung bietet Unternehmen eine KI-gesteuerte SD-WAN/Edge-Option mit starken Sicherheitsfunktionen.

Oracle

Für Unternehmen, die bereits stark in das Ökosystem investiert haben, kann es sich lohnen auch hier auf den Tech-Giganten zu setzen. Mit der Übernahme von Talari Networks im Jahr 2018 ist das Unternehmen in großem Stil in den SD-WAN-Bereich eingestiegen.

Aryaka

Das Team, das 2005 Speedera an Akamai verkaufte, hat Aryaka gegründet. Zu den Kunden des mit einer 184 Millionen Dollar schwere Finanzierung ausgestatteten Startups zählen und Calypso Technology.

Cato Networks

Dieses Startup wurde 2015 gegründet und hat 332 Millionen Dollar an Finanzmitteln erhalten. Zu den Kunden gehören Boyd CAT und RingCentral.

*Jeff Vance ist Gründer von Startup50.com, einer Webseite, die junge Tech-Unternehmen analysiert und rankt. Er schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Networkworld.


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