Simulation lehrt Roboterhand Fingerfertigkeit (mit Video)

Das von Elon Musk mitgegründete KI-Labor OpenAI zeigt, dass eine Roboterhand ausschließlich mithilfe von Simulationen eine gewisse Fingerfertigkeit erlernen kann. [...]

Die Roboterhand von OpenAI kann einen Würfel drehen.
Die Roboterhand von OpenAI kann einen Würfel drehen. (c) OpenAI

Dazu übt das von dem KI-Labor OpenAI  entwickelte System namens „Dactyl“ in der virtuellen Welt, um das dort Gelernte dann auf die Realität zu übertragen. So kann die Hand dann relativ geschickt mit einem Würfel hantieren. An menschliche Fingerfertigkeit kommt sie zwar noch nicht heran, doch die Lernmethode ist nach angaben der Forscher vielversprechend.

Greifen begreifen

Das Greifen eines Apfels oder einer Kaffeetasse ist für Menschen eine einfache Sache, für Roboter hingegen eine sehr komplexe Aufgabe. Heutige kommerzielle Roboterarme sind daher meist nur für ganz bestimmte Aufgaben programmiert, etwa für bestimmte Handgriffe an einem Fließband in einer Autofabrik. Das System von OpenAI zeigt, wie Roboterhände in Zukunft vielseitiger werden könnten, indem sie sich selbst neue Tricks beibringen.

Dactyl ist ein System, das dazu praktisch virtuell durch Versuch und Irrtum lernt. Im Experiment besteht die Aufgabe darin, einen Würfel mit einer bestimmten Seite nach oben zu drehen. In einer realen Stunde häuft Dactyl dabei mithilfe von Methoden des Tiefenlernens und randomisierten Bedingungen in der virtuellen Welt rund zwei Jahre simulierte Erfahrung an. In dieser Zeit hat die KI ganz von selbst gelernt, Finger und Hand auf menschenähnliche Art zu bewegen, um ihr Ziel ihr erreichen.

Unvergleichlich geschickt

Das System hat dann eine echte „Dextrous Hand, also eine geschickte Greifhand der Shadow Robot Company gesteuert, die einen Würfel drehen musste. Dabei habe es dem Team zufolge ein „noch nie dagewesenen Grad an Geschicklichkeit einer physischen Hand mit fünf Fingern“ gezeigt. Allerdings bleibt noch viel Luft nach oben. Das System konnte nach hundert Jahren virtuellem Training nur 13 von 50 Mal den realen Würfel korrekt ausrichten. Ein Kleinkind lernt das viel besser und schneller.

Obgleich noch viel Forschungsaufwand nötig ist, bis selbstlernende Roboterhände mit menschenänlichem Geschick Realität sind, ist das Experiment dennoch ein Meilenstein. Denn das Resümee der Forscher lautet.“Unsere Ergebnisse zeigen, dass entgegen verbreiteter Annahme heutige tiefe Randomized-Learning-Algorithmen genutzt werden können, um komplexe reale Robotik-Aufgaben zu lösen, die für nicht lernbasierte Zugänge außer Reichweite sind.“

So sieht es aus, wenn eine Roboterhand einen Würfel dreht:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


Mehr Artikel

News

Startschuss für neues Studium „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln

Mit einem fortschrittlichen Konzept und praxisnaher Ausrichtung ist der neue Bachelor-Studiengang „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln der Fachhochschule Wiener Neustadt erfolgreich gestartet. Unter der Leitung von Dominik Hölbling erwartet die Studierenden eine Ausbildung mit Schwerpunkt auf moderne Softwaretechnologien und innovative Digitalisierungslösungen. […]

News

Von Views zu Likes: Tipps, um die Zuschauer-Interaktion auf YouTube zu steigern

Bei YouTube ist die Zuschauerinteraktion ein entscheidendes Element für den Erfolg eines Kanals. Besonders im Jahr 2024 wird deutlich, dass Likes, Kommentare und Shares nicht nur für die Sichtbarkeit wichtig sind, sondern auch eine Schlüsselrolle im Algorithmus von YouTube spielen. Eine hohe Zuschauerbindung ist für Kanäle essenziell, um deren Inhalte optimal zu promoten. […]

News

Datenfriedhof im Internet

Verwaiste Konten in den sozialen Medien, Kondolenzbücher im Internet, digitale Wallets als Teil der Verlassenschaft: Der Tod ist endgültig im Internet angekommen, trotzdem hat nur ein Bruchteil der Nutzer:innen vorgesorgt. Der Providerverband ISPA – Internet Service Providers Austria bietet in einer Broschüre einen rechtlichen Überblick zum „digitalen Nachlass“ und gibt praktische Tipps zur Vorsorge sowie Informationen für Hinterbliebene. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*