Eine aktuelle Studie ist der Frage nachgegangen, wie sich die drei Einflussfelder Strategie und Steuerung, Organisation und Sourcing Management sowie Projekt- und Portfoliomanagement auf den Gesamterfolg von IT-Bereichen auswirken. [...]
Wer seine IT-Organisation effizient und effektiv gestalten will, sollte an mehreren Stellen ansetzen, denn nicht eine einzelne Managementdisziplin entscheidet über den Erfolg, sondern die gleichmäßige Optimierung aller. Vielen IT-Verantwortlichen gelingt dies noch nicht: 88 Prozent sehen sich nur teilweise in der Lage, die Erwartungen ihrer Unternehmensleitung zu erfüllen. Dies geht aus einer aktuellen Expertenbefragung hervor, die die Managementberatung Horváth & Partners gemeinsam mit der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und der Universität Bayreuth durchgeführt hat.
Die Berater gingen der Frage nach, wie sich die drei Einflussfelder Strategie und Steuerung, Organisation und Sourcing Management sowie Projekt- und Portfoliomanagement auf den Gesamterfolg von IT-Bereichen bzw. Organisationen auswirken. „Keine der betrachteten Disziplinen gibt allein den Ausschlag, sondern die gelungene Kombination aller drei ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Mehrheit der Befragten erkennt noch Entwicklungsbedarf in allen drei Feldern“, erklärt Michael Gschwendtner, Leiter des Competence Centers CIO & Project Advisory bei Horváth & Partners.
IT-STRATEGIE UND -STEUERUNG
In der strategischen Planung haben die Studienteilnehmer nach ihrer eigenen Einschätzung ein hohes Niveau erreicht, allerdings ist die Verbindung zur operativen Steuerung meist mangelhaft. Der hohe Aufwand für die Planung führt daher nur zu wenig Wirkung. So sehen sich 84 Prozent der Befragten nur teilweise oder überhaupt nicht in der Lage, konkrete Gegenmaßnahmen einzuleiten, wenn weniger ihrer Leistungen abgenommen werden als geplant.
IT-ORGANISATION UND SOURCING MANAGEMENT
Die Mehrheit der Befragten beklagt mangelnde Transparenz in ihrer IT-Organisation, gerade, wenn Partner involviert sind: Nur knapp jeder Fünfte hat einen vollständigen Blick auf alle Service Level Agreements seiner Shared Service Center und Outsourcing-Partner. Dies lähmt die Reaktions- und Handlungsfähigkeit.
PROJEKT- UND PORTFOLIOMANAGEMENT
Der Studienleiter, Bastian Hanisch, sieht besonderen Handlungsbedarf in der Qualifikation von Projektmanagern: „Nur acht Prozent der Befragten halten die Anzahl qualifizierter Projektmanager in ihrer IT-Organisation für ausreichend. Die Folge: Vier von zehn Unternehmen führen Projekte fort, bei denen bereits absehbar ist, dass sie ihre geplanten Ziele verfehlen oder deutlich vom zeitlichen, budgetären oder qualitativen Rahmen abweichen werden. Noch auffälliger ist, dass in keinem der befragten Unternehmen alle Projekte im geplanten Rahmen abgeschlossen werden.“
Insgesamt sind die Fachbereiche in nur 19 Prozent der Fälle vollkommen zufrieden mit der Unterstützung durch die IT, sagen die befragten IT-Führungskräfte selbst. „Die wahrgenommene Effektivität und Effizienz der IT scheint von der Unternehmensgröße abzuhängen. Das beste Zeugnis stellen sich dabei die mittelgroßen Unternehmen mit 50 bis 250 Millionen Jahresumsatz aus“, ergänzt Nils Urbach von der Universität Bayreuth.
Die CIO-Expertenbefragung führte die Managementberatung Horváth & Partners im Herbst 2014 gemeinsam mit der Universität Bayreuth sowie der EBS Universität für Wirtschaft und Recht durch. 43 IT-Experten der oberen Führungsebene im deutschsprachigen Raum nahmen an der Befragung teil. (pi)
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