Studie: Status quo des digitalen Arbeitsplatz von morgen

Die rasche Bereitstellung entfernter digitaler Arbeitsplätze durch europäische Unternehmen ist eindrücklich. In Sachen Cybersicherheit und Nutzererlebnis der Home-Office-Umgebungen gibt es aber noch Defizite, zeigt eine Studie der Enterprise Mobility Expert Alliance. [...]

(c) Nomasis

Manchmal wirkt Zwang Wunder. Das gilt auch für die Bereitsstellung von Remote-Arbeitsplätzen durch Unternehmen, wie die Massnahmen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gezeigt haben. Doch wie nachhaltig war die Home-Office-Übung? Dieser und anderen Fragen rund um die Telearbeit ist die Enterprise Mobility Expert Alliance (EMEA) und deren Mitglied Nomasis in einer in ganz Europa, darunter auch in der Schweiz, durchgeführten Studie nachgegangen.

Die Ergebnisse der unter dem Titel «Tomorrow’s Digital Workplace – Europäische Mobile & Remote Work Studie 2021» veröffentlichten Untersuchung sprechen eine deutliche Sprache: Remote-Work, also das Arbeiten von zuhause und von unterwegs, hat sich etabliert und wird das Arbeitsleben auch in Zukunft bestimmen. So dokumentiert die Studie eindrücklich den Mobilitätsschub der Firmen was den digitalen Arbeitsplatz anbelangt. Waren vor der Pandemie im Durchschnitt nur 51 Prozent der Mitarbeitenden der befragten Unternehmen in der Lage, mobil zu arbeiten, so sind es jetzt im Durchschnitt 75 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, bei denen mehr als Dreiviertel der Belegschaft remote arbeiten können, ist gar von 28 Prozent auf 64 Prozent gestiegen.

Sicherheit bleibt Problem

Die Fernarbeitsplätze sind auch für Cyberkriminelle ein attraktives Ziel: Auch dies zeigt die Studie. So haben 42 Prozent der befragten Firmen in den letzten Monaten ein Mehr an Cyberattacken beobachtet. 58 Prozent stellten einen Anstieg bei den Phishing-Mails und -Messages fest.

Angesicht dieser Bedrohungslage lassen viele Organisationen noch wichtige Sicherheitsmaßnahmen vermissen. Zwar regeln 73 Prozent der Firmen den Zugriff auf die Unternehmensanwendungen von mobilen Geräten über ein VPN, und 72 Prozent setzen auf Multifaktor-Authentifizierung. Hingegen verwendet nur jedes zweite Unternehmen Data-Loss-Prevention-Kontrollen und verhindert dadurch, dass Daten unkontrolliert verteilt werden – zum Beispiel über Dropbox. Gar lediglich 37 Prozent der Unternehmen haben eine Lösung zur Abwehr mobiler Bedrohungen im Einsatz. Dies, obwohl 71 Prozent der Befragten Phishing in den nächsten zwölf Monaten als die größte IT-Sicherheitsbedrohung ansehen.

Nutzerfreundlichkeit liegt im Argen

Ein guter digitaler Arbeitsplatz – ob in der Ferne oder im Büro – muss sowohl sicher als auch nutzungsfreundlich sein. Denn ist das mobile Arbeiten zwar sicher, aber sind Prozesse wie der Zugriff auf Daten, das Einloggen in Konten oder die Inbetriebnahme neuer Geräte zu kompliziert, so sinkt die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden. Zudem steigt die Arbeitsbelastung der IT-Verantwortlichen.

Hier zeigt die Studie eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit in Sachen Nutzererlebnis. So haben die Unternehmen zwar die Bedeutung erkannt. So erachten jeweils 81 Prozent der befragten Firmen mit einer Remote-Work-Strategie die Verbesserung sowohl der Zufriedenheit der Mitarbeitenden als auch der Effizienz und Produktivität derselben als wichtig an. Für die Zukunft werden aber die Prioritäten ganz anders gesetzt. So wird von den Firmen künftig die Erhöhung der IT-Sicherheit und der Produktivität mehr priorisiert als die Anhebung der Nutzerzufriedenheit.


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