Wie Firmen auch in der Pandemie neue Talente gewinnen

In einer Xing-Studie geben 52 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie größeren Herausforderungen bei der Personalsuche gegenüberstehen als vor der Pandemie. Auch die Fluktuation ist während der Corona-Zeit gestiegen. [...]

(c) pixabay.com

Jede zweite deutsche Firma hat offenbar Probleme, vakante Stellen zu besetzen. In einer Xing-Studie geben 52 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie größeren Herausforderungen bei der Personalsuche gegenüberstehen als vor der Pandemie.

Und jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) sagt, dass die Fluktuation während der Corona-Zeit gestiegen ist: So waren fast 40 Prozent der befragten Arbeitnehmer*innen (37 Prozent) im Januar 2022 offen für neue Positionen oder bereits im Bewerbungsprozess; rund vier Prozent mehr als zu letzten Jahresbeginn im ersten Jahr der Pandemie.

Bewerber*innen und ihre Bedürfnisse verstehen lernen

Laut der Studie haben viele Personalverantwortliche falsche Annahmen hinsichtlich der Beweggründe für einen Jobwechsel der Beschäftigten. 75 Prozent der Unternehmen gingen davon aus, dass im Falle eines Arbeitsplatzwechsels das Gehalt oder die Attraktivität anderer Arbeitgeber (72 Prozent) ausschlaggebend für Arbeitnehmer*innen sei.

Beschäftigte benannten dagegen kompetente Führungskräfte, eine gute Work-Life-Balance und attraktive Tätigkeiten als ihre Hauptmotive. Der finanzielle Aspekt bleibt zwar bei 83 Prozent der Bewerbungsgespräche ein wichtiger Faktor, aber nur jede*r fünfte Jobwechsel (19 Prozent) findet tatsächlich aus finanziellen Gründen statt.

Die Erwartungen der Bewerber*innen sind laut der Unternehmen insgesamt gestiegen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Karriere ist für 75 Prozent der Bewerber*innen wichtig. Jobsicherheit wird mit 73 Prozent als zweithäufigstes Argument genannt. Außerdem werden flexible Arbeitszeiteinteilung (68 Prozent), die Unternehmenskultur (65 Prozent) und gutes Führungsverhalten (64 Prozent) als Beweggründe genannt.

Machtverschiebung auf dem Markt

„Wir erleben eine Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen müssen sich heute bei Talenten bewerben, nicht umgekehrt. Diese Machtverschiebung wird den Arbeitsmarkt nachhaltig verändern“, sagt Frank Hassler, Vorstand der New Work SE, der Muttergesellschaft von Xing. „Die veränderte Einstellung der Beschäftigten stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Unternehmenskulturelle Faktoren stehen sehr viel mehr im Fokus als früher“, führt Hassler weiter aus.

Forsa führte im Januar 2022 die Studie im Auftrag von Xing E-Recruiting durch. 2.523 volljährige Beschäftigte aus der DACH-Region, sowie 200 Recruiter*innen in Firmen mit deutschem Hauptsitz wurden befragt. An der Studie nahmen Unternehmen ab 50 Beschäftigten teil.


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