Das Top-Thema der kommenden 20 Jahre (so eine realistische Einschätzung) – diesmal aus bildungswissenschaftlicher Sicht. KI ist weit mehr als die unzulässige Nutzung von ChatGPT. [...]
„Der Sammelband möchte mit den Beiträgen zu Bildung und KI, Lehren und Lernen mit KI und zu Anforderungen an erklärbare und ethisch orientierte KI die bisherige Lücke an bildungswissenschaftlichen Perspektiven in der deutschsprachigen KI-Forschung und -Praxis ein Stück weit schließen und die Bearbeitung des Themenfelds zudem um interdisziplinäre Perspektiven bereichern“, so die Einleitung des Buches Künstliche Intelligenz in der Bildung. Die Herausgeberinnen sind Claudia de Witt und Silke Elisabeth Wrede vom Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung, FernUniversität in Hagen, sowie Christina Gloerfeld von der Universität Bremen, die hier als Wissenschaftsmanagerin Digitale Transformation und seit Dezember 2022 als stellvertretende CDO tätig ist.
Der Band ist anhand von fünf Schwerpunkten strukturiert: Er stellt historisch und systematisch bildungstheoretische Perspektiven zu den Eigenlogiken von KI und ihren Einfluss auf Bildung und Lernen (Teil 1) vor, zeigt didaktische Positionen und Gestaltungsansätze zum Lehren und Lernen mit KI auf (2) und setzt sich mit den Chancen und Herausforderungen durch KI in Schule, Hochschule und beruflicher Bildung auseinander (3). Weitere Beiträge fokussieren die Kompetenzentwicklung mit KI in Gegenwart und Zukunft (4) sowie den Umgang mit erklärbarer, ethisch orientierter und souverän beherrschbarer KI in der Bildung (5).
Im Beitrag Unter dem Zeichen Künstlicher Intelligenz. Berufe, Kompetenzen und Kompetenzvermittlung der Zukunft als Beispiel stellen Gergana Vladova und Clementine Bertheau die doppelte Rolle von KI im Arbeitskontext dar: Einerseits ist der Einsatz KI-basierter Technologien Treiber eines grundlegenden Transformationsprozesses in der Arbeitswelt und geht mit spezifischen Kompetenzanforderungen an Arbeitnehmern und Führungskräfte sowie einer Veränderung der beruflichen Rollen und der Entstehung neuer Tätigkeitsprofile einher. Andererseits stellen die Autoren die Chancen von KI als Instrument für die (Um-)Gestaltung von Lernprozessen und den Kompetenzerwerb im Beruf heraus.
Im Beitrag Eine ethische Perspektive auf KI in der Bildung stellen die Autoren Manuela Schönmann und Matthias Uhl eine umfassende ethische Reflexion des Einsatzes KI-basierter Technologien im Bildungskontext dar. Sie diskutieren zunächst jene Arten von KI, die in diesem Bereich am relevantesten scheinen, und skizzieren Überlegungen zu einer Ethik von KI in der Bildung aus unterschiedlichen ethischen Perspektiven. Zudem zeigen die Autoren vorhandene Forschungslücken auf.
Christina Gloerfeld, Silke Elisabeth Wrede (Hgs.)
Künstliche Intelligenz in der Bildung
Springer 2023
ISBN 978-3-658-40079-8
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