Die gefragtesten Programmier-Skills für 2023

In ihrer "State-of-Tech-Hiring"-Studie haben die auf Vermittlung technischer Jobs spezialisierten Unternehmen CodinGame und CoderPad 14.000 Programmierer und 4.200 HR-Entscheider befragt, welche Fähigkeiten von Programmierern die IT-Branche im Jahr 2023 besonders benötigt und worauf Entwickler bei einem Job besonders Wert legen. [...]

Wie der Rücklauf des State-of-Tech-Hiring-Reports von CodinGame und CoderPad zeigt, ist die IT-Branche noch immer sehr stark männerlastig: 84 Prozent der Antworten kamen von Männern, 14 Prozent von Frauen und 2 Prozent von non-binären Menschen. (c) Fifaliana Joy / Pixabay
Wie der Rücklauf des State-of-Tech-Hiring-Reports von CodinGame und CoderPad zeigt, ist die IT-Branche noch immer sehr stark männerlastig: 84 Prozent der Antworten kamen von Männern, 14 Prozent von Frauen und 2 Prozent von non-binären Menschen. (c) Fifaliana Joy / Pixabay

IT-Fachkräfte und Personalverantwortliche aus zehn Ländern wurden für die »State-of-Tech-Hiring«-Studie befragt. Fast die Hälfte aller Antworten (48 Prozent) stammten aus Frankreich, gefolgt von den USA (9 Prozent) und Deutschland (3 Prozent). Weitere Antworten kamen aus Indien, Kanada, Tunesien, Belgien, Großbritannien, Russland und Polen.

Die wichtigsten Programmiersprachen für 2023 sind Python, JavaScript und Java, wobei das Angebot die Nachfrage übertrifft. Für Personalverantwortliche ist die Reihenfolge JavaScript (53 Prozent), Java (43 Prozent), Python (40 Prozent). Die vorhandenen Kenntnisse seitens der Programmierer sehen folgendermaßen aus: Python (63 Prozent), JavaScript (62 Prozent) und Java (50 Prozent). Einzig Programmierkenntnisse von Typescript werden häufiger verlangt als es entsprechende Entwickler gibt.

Bei den Framworks sind die Top 3 Node.js (Unternehmen 30 Prozent, Entwickler 37 Prozent), React (Unternehmen 41 Prozent, Entwickler 31 Prozent) sowie .NETCore (Unternehmen 24 Prozent, Entwickler 20 Prozent), bei denen Entwickler-Kenntnisse und Unternehmensnachfrage weitgehend zusammenspielen. 

Gesucht: Web Development und DevOps

Neben den Programmiersprache erhob die Studie auch, welche Qualifikationen von den Personalentscheidern gesucht werden. Das waren Web Development (59 Prozent), DevOps (37 Prozent), Datenbank-Software-Kenntnisse (28 Prozent), KI/Machine Learning/Deep Learning (25 Prozent) und Softwareentwicklung für den mobilen Einsatz (24 Prozent). Die Skills, die sich wiederum die Programmierer 2023 aneignen wollen, sind ebenfalls Web Development (36 Prozent) an erster Stelle, jedoch folgt danach KI/Machine Learning/Deep Learning (35 Prozent) und am dritten Platz Game Development (29 Prozent). Erst danach kommen Cybersecurity (24 Prozent) und DevOps mit 24 Prozent.

Die Funktionen beziehungsweise Rollen, die die Personalabteilungen mit Abstand am dringendsten suchen, sind Backend-Developer (55 Prozent), Fullstack-Developer (54 Prozent) und App-Entwickler (45 Prozent). DevOps ist zwar immer noch sehr gefragt, wurde aber im letzten Jahr vom dritten auf den fünften Platz der beliebtesten Funktionen verdrängt. DevOps als Qualifikation ist jedoch nach wie vor hoch geschätzt und rangiert nach der Webentwicklung auf Platz 2, wie oben erwähnt und in der Grafik rechts oben ersichtlich. Die Studienautoren gehen jedoch davon aus, dass die Unternehmen DevOps und SRE (Site Reliability Engineering) zunehmend als Prinzipien betrachten, die innerhalb eines technischen Teams angewendet werden können, und nicht mehr nur als Spezialaufgaben.

Prioritäten verschieben sich

Doch nicht nur bei den gesuchten Fähigkeiten, sondern auch bei dem von Job und Unternehmen Angebotenem haben sich bei den IT-Fachkräften die Prioritäten geändert. Stand 2021 die Work-Life-Balance noch ganz oben bei der Jobwahl, gefolgt von „interessanten technischen Herausforderungen“, so kommt mittlerweile dem Gehalt wieder mehr Bedeutung zu. Die Prioritäten der Fachkräfte liegen 2023 bei Gehalt, Work-Life-Balance und Möglichkeiten für Remote Work. 2021 rangierte der Wunsch remote zu arbeiten noch an achter Stelle.

Weitere Erkenntnisse der State-of-Tech-Hiring-Studie

  • 59 Prozent der Entwickler verfügen nicht über einen Hochschulabschluss in Informatik.
  • Die Mehrheit der Teams ist jetzt hybrid, und nur 15 Prozent der Entwickler arbeiten zu 100 Prozent im Büro.
  • Trotz der sehr öffentlichen Entlassungen sagen die Entwickler, dass sie sich in ihrem Job mindestens genauso sicher fühlen wie im letzten Jahr: 33 Prozent geben an, dass sie sich sicherer fühlen, 41 Prozent sagen, dass sie keine wesentliche Veränderung gespürt haben.
  • Die Loyalität zum Unternehmen ist verglichen mit früheren Generationen gesunken: Einer von zwei Entwicklern erwägt, im nächsten Jahr den Arbeitsplatz zu wechseln.

Fazit

Wer auf diese Qualifikationen setzt, ist eine von Unternehmen wahrlich stark nachgefragte IT-Fachkraft und kann dementsprechend mit einer guten Bezahlung rechnen. Welche Summen zumindest in den USA für welche IT-Jobs gezahlt werden, zeigt der Gehaltsguide von Robert Half International (www.roberthalf.com/salary-guide). Für den österreichischen Markt genauer sind Infos der diversen Jobplatformen wie beispielsweise Stepstone. Berufseinsteigende Softwareentwickler können demnach mit 45.000 Euro jährlich rechnen und erfahrene Experten – je nach Gebiet und Qualifikation – mit 60.000 Euro und mehr.

Die Top-Programmiersprachen: Der gelbe Balken zeigt, wie viele Entwickler diese Sprache beherrschen, der blaue Balken zeigt, welches Programmierknowhow von Unternehmen gesucht wird.  (c) Grafik: State of Tech Hiring, CodinGame und CoderPad
Die Top-Framworks: Auch hier wird zwischen Knowhow der Programmierer (gelb) und Nachfrage seitens der Unternehmen (blau) unterschieden. (c) Grafik: State of Tech Hiring, CodinGame und CoderPad
Das sind die derzeit am stärksten nachgefragten Qualifikationen für Entwickler und IT-Fachkräfte (blau). Die gelben Balken zeigen die Skills, die Programmierer 2023 am liebsten lernen wollen. (c) Grafik: State of Tech Hiring, CodinGame und CoderPad
Das ist die Liste der wichtigsten Forderungen von IT-Fachkräfte, damit diese einen neuen Job annehmen. 2021 rangierte Remote Work noch am achten Platz und Work-Life-Balance war die höchste Priorität. (c) Grafik: State of Tech Hiring, CodinGame und CoderPad

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