Die wichtigsten IT-Trends 2017

Die COMPUTERWELT hat aus den Prognosen verschiedener Marktforscher die wichtigsten Trends für das Jahr 2017 herausgefiltert, die CIOs im Auge behalten sollten. Zudem haben wir heimische Anbieter zu ihren Zukunftsvisionen befragt. [...]

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
Daten sind unser Rohstoff und die daraus aufgebaute künstliche Intelligenz das Benzin beziehungsweise der Strom für die moderne Welt. Diese zunehmende Intelligenz der Maschinen zeigt einen unaufhaltsamen Trend zur „Roboterisierung“, die in der Übergangsphase an vielen Stellen intelligente Assistenten hervorbringt, um beispielsweise standardisierte Konversationen durch sogenannte Chat Bots abzuwickeln oder zu unterstützen. Hierzu zählen Systeme zur Terminplanung genauso wie für den Kundensupport via App.

Die aktuell berühmteste kognitive Intelligenz ist IBM‘s Watson. Als Vorstufe praktischer digitaler Helfer sprießen jedoch aktuell viele kleine Lösungen im Kontext Digitaler Assistenz oder „smart messaging“ aus dem Boden. Parallel dazu zeigt sich speziell im Consumer-Segment ein Trend zu Brand Communities und Customer Loyality Systems, um die Kundenbindung zu optimieren und Support-Kosten zu reduzieren.

Die menschliche Empathie und das Einfühlungsvermögen können jedoch bei Weitem noch nicht durch Bots übertroffen oder ansatzweise erreicht werden. Dafür können allerdings KI-Systeme in der Massen- und Serienproduktion mit stark repetitiven und hochgradig automatisierten Prozessen binnen kürzester Zeit Menschen ersetzen und Kosten einsparen. Hingegen werden individuelle Prozesse zum Beispiel von Anlagenbauern bzw. dem Projektgeschäft noch einige Jahre durch Menschen gesteuert und abgewickelt werden.

IDENTITÄTS- UND DATENMANAGEMENT
Das digitale Identitäts- und Datenmanagement wird zunehmend bedeutender, um den Komfort bei der Benutzung digitaler und Cloud-basierter Services einfacher und vor allem wesentlich sicherer zu gestalten. Darüber hinaus verbirgt sich dahinter auch eine exorbitant zunehmende Komplexität heterogener IT-Systeme, die dezentral vorliegen und je nach Servicezusammensetzung zentral gemanagt werden müssen.

Compliance- beziehungsweise Rollen- und Rechtemanagement inklusive Themen der Schlüsselverwaltung kommen hier genauso wie das API- und Container-Management (Application Programming Interface) im Rahmen der Cloud-Orchestrierung zum Tragen. Was mit einem Active Directory von Microsoft über den Windows Server aus dem On-Premise-Betrieb startete und mit der Virtualisierung von Systemen und deren Management Software weiterging, nimmt heute ganz neue Formen in puncto Knoten-Management, Performance Monitoring sowie Meta-Orchestrierung an.

Jede Lösung kämpft derzeit um die höchste Position auf der Leiter der System-Orchestrierung, um nicht einfach mit integriert zu werden und unter dem Radar zu fliegen. Anbieter bauen also immer größere Suites, die immer mehr Features mitliefern. Kleinere Lösungen verschwinden dagegen schnell von der Bildfläche.

IOT-ADAPTION, FOG COMPUTING UND EDGE DEVICES
Im Zuge von Industrie 4.0 als vierte Welle der industriellen Revolution, die autonome Maschinen und deren automatisierte Kommunikation durch den IP-basierten Datenaustusch untereinander zum Ziel hatte, folgt nun die „IT-fizierung“ jeglicher Gegenstände über die beinahe ubiquitäre Internetverfügbarkeit. Die Folge davon ist eine Explosion der Datenmengen und -erzeugung über die Anbindung vieler Kleinstgeräte, die Unmengen an Sensor- und Bewegungsdaten über das Netzwerk (Bottleneck) in ein Rechenzentrum oder in die Cloud liefern.

Dabei kristallisierte sich schnell die große Heterogenität unserer Industrie und vor allem der Embedded-Systems-Branche durch nicht kompatiblen und proprietären Maschinen-Code heraus. Daher kommen mehr denn je klassische IT-Service-Management-Lösungen in Kombination mit Enterprise Integration Plattformen zum Einsatz, um Systeme vor der Einbindung in moderne IT-Dashboards für den CIO zu harmonisieren.

Zudem hat Cisco als Netzwerkausrüster Nummer eins eine Konsequenz aus den sinkenden Hardware-Margen gezogen: Cisco forciert nicht nur die Virtualisierung von Netzwerk- und Datacenter-Hardware unter „Software Defined X“, sondern zieht in Form von Edge Devices auch die Processing Power wieder zurück auf die Erde. Diese Devices (zum Beispiele Kleinstgeräte nah an Geräten und Kunden) analysieren und priorisieren zusammen mit lokalen Rechenzentrumseinheiten die Daten, bevor diese über die zunehmend teurer werdende Datenautobahn in die Cloud geschickt werden.


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