»Digitale Macher«

»Wir bleiben, was wir sind, nur besser«, lautet das Motto des Zusammenschlusses von K-Businesscom und CANCOM. Rund 5.600 Mitarbeitende werden in 2023 einen Umsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften. ITWelt.at sprach mit Neo-Vorstand Dietmar Wiesinger, der das aktuell pyramidenförmige KBC-Geschäft zum Turm erweitern will. [...]

Seit 1. Oktober ist Dietmar Wiesinger (45) neben CEO Franz Semmernegg zweiter Vorstand der K-Businesscom AG, die ab 1. Jänner 2024 als CANCOM Austria firmiert. (c) Erich Reismann

Am 1. Oktober hat Dietmar Wiesinger neben CEO Franz Semmernegg die Position des zweiten Vorstands der K-Businesscom (KBC) übernommen. Er folgt damit Jochen Borenich nach, der als Vorstand seit 2010 die digitale Transformation der KBC und seiner Kunden mitaufgebaut und wesentlich gestaltet hat. Borenich wechselte mit 1. August 2023 in den Vorstand der CANCOM SE, einem führenden Digitalisierungspartner und IT-Service-Provider in Deutschland. Er bleibt seiner beruflichen Heimat treu, denn seit Juni 2023 ist die K-Businesscom ein Unternehmen der CANCOM Gruppe.

Sein Nachfolger Dietmar Wiesinger studierte Wirtschaftsinformatik an der JKU Linz und schloss berufsbegleitend den Executive MBA an der Wirtschaftsuniversität Wien und Carlson School of Management (University of Minnesota) ab. Darüber hinaus absolvierte er Postgraduate Trainings an der London Business School. Der 45-jähriger Oberösterreicher verfügt unter anderem über zehn Jahre Vertriebserfahrung – bei T-Systems zuletzt als Head of Sales Corporate Customers sowie bei Microsoft. Im Jahr 2019 war er als Vorstand in der Kapsch CarrierCom AG tätig und wechselte danach als COO zu CELUM, einem österreichischen Softwarespezialisten für Digital Asset Management.

»Ich bin überzeugt, dass durch den Zusammenschluss von KBC und CANCOM das spannendste IT-Unternehmen am österreichischen Markt entstanden ist«, sagt Dietmar Wiesinger, Vorstand der K-Businesscom, im Gespräch mit ITWelt.at. »Wir haben alles, um erfolgreich zu sein: auf der einen Seite eine sehr hohe Marktdurchdringung mit einem sehr starken direkten Vertrieb. Es gibt nicht viele IT-Unternehmen in Österreich, die eine so starke Verkaufsmannschaft mit 150 Mitarbeitenden haben wie wir. Wir betreuen über 15.000 Kunden, oft schon über einen langen Zeitraum. Das heißt, wir besitzen ein großes Vertrauensverhältnis zu vielen unserer Kunden in den unterschiedlichsten Industrien. Auf der anderen Seite bietet der Zusammenschluss mit CANCOM ein perfekt komplementäres Offering – sowohl portfoliomäßig, als auch geografisch. So bekommen wir etwa alle jene Elemente hinzu, die einen kompletten IKT-Provider ausmachen.«

Wiesinger nennt die Bereiche Workplace, Apple, Microsoft Lizenzgeschäft sowie einen Cloud Market Place als Beispiele, die KBC mit dem Eigentümerwechsel und dem Rebranding als CANCOM Austria am 1. Jänner 2024 mitnutzen kann. Hier gehe es in erster Linie um Software-Lizenzen und Services, wobei Hunderte SaaS-Anbieter vertreten sind. »Der große Vorteil für die Kunden ist, dass der Market Place eine einheitliche Rechnungslegung ermöglicht. Er ist leicht zu bedienen, übersichtlich und transparent. Für unsere Kunden bedeutet das einen sehr großen Fortschritt.«

Der neue Vorstand unterstreicht zudem die Bedeutung des KBC-Portfolios für den Zusammenschluss: »Wir können auch das Angebot von CANCOM bereichern, etwa bei den Themen Security, Netzwerk, Managed Services und Branchenfokus, den auch CANCOM besitzt, aber nicht in jener Tiefe, in der wir ihn betreiben.« Last but not least würden sich beide Unternehmen geografisch ergänzen: Während KBC einen deutlichen Österreich-Schwerpunkt mitbringt und eine sehr erfolgreiche Tochtergesellschaft in der Schweiz hat (künftig CANCOM Switzerland AG), liegt bei CANCOM der Fokus auf Deutschland. »Durch den Zusammenschluss der KBC mit der CANCOM entsteht ein im DACH-Raum führender IKT-Serviceprovider und Digitalisierungsspezialist mit Wachs­tumspotenzial. Zwei Kennzahlen: Rund 5.600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden einen Umsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften.

Die geplante Optimierung der Strategie illustriert Dietmar Wiesinger anhand einer Pyramide, die zu einem Turm umgebaut werden soll. »Die Pyramide repräsentiert das heutige Business der KBC mit einer starken Basis im Systemintegrations- bzw. Projektgeschäft. Darüber kommen IT-Managed-Services, Plattform-Services und schließlich SaaS-Offerings sowie individuelle Software-Entwicklung für Kunden. Die oberen Stockwerke sollen nun stärker ausgebaut werden. Damit wird aus der Pyramide ein Turm.« Was das für die Kunden bedeutet? »Wir bleiben, was wir sind, nur besser«, ist der Neo-Vorstand überzeugt.

Wiesinger betont immer wieder die Bedeutung von KBC als lokaler Anbieter: »Angesichts der aktuellen Herausforderungen – steigende Cyberangriffe, Fachkräftemangel und ökologische Transformation – brauchen Kunden einen Trusted Adviser. Genau das können wir durch die Nähe zu den Kunden, die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit und die Regionalität bieten. Wir sind eines der wenigen Unternehmen, die in Österreich regionale Strukturen besitzen mit Niederlassungen in den einzelnen Bundesländern und mit lokaler Delivery und lokalem Sales. CANCOM kann seinen regionalen Fokus mit uns auf Rumänien und Schweiz erweitern.«

»We transform for the better«

Bedeutet der Zusammenschluss von KBC mit CANCOM ein Ende der Transformation? » Nein, im Gegenteil. Unser Slogan heißt ›We transform for the better‹. Wir haben etwa die Transformation von einem klassischen Telefonieanbieter hin zu einem IKT-Provider absolviert. Telefonie beherrschen wir immer noch, aber auch in den anderen Bereichen wie Collaboration , Netzwerk, IT-Security und Managed Services, oder im Data Center und bei der Cloud-Transformation entwicklen wir uns ständig weiter. Nun gehen wir in Richtung SaaS- und individueller Plattformen, die wir für Kunden entlang ihrer Geschäftsprozesse entwickeln. Wir wissen genau, wohin wir wollen: Wir wollen in allen genannten Bereichen die Nummer Eins bleiben oder werden«, so Dietmar Wiesinger abschließend.


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