Editorial: Hurra, die IKT-Strategie ist da!

2008 präsentierten der damalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und sein Vize Wilhelm Molterer die Internetoffensive Österreich (IOÖ) und hielten politikerlächelnd einen überdimensionierten USB-Stick in die Kameras, um die Hightechbereitschaft der Regierung zu demonstrieren. [...]

Ob die zur Offensive gehörige IKT-Strategie auf diesem Stick gespeichert war und gemeinsam mit ihm in den ewigen Jagdgründen der Bürokratie verlorengegangen ist, wird wohl nie geklärt werden – jedenfalls hat man nicht mehr viel von ihr gehört.

Dass Österreich in internationalen IKT-Rankings mangels einer solchen Strategie immer weiter zurückfällt, wurde an diesem Platz schön öfters thematisiert. Darum sollte auch der neue Anlauf der Initiative nicht mit Jubelausbrüchen gefeiert werden. In einer ersten Tranche werden nun 300 Millionen Euro von der Regierung zur Verfügung gestellt, um den Breitbandausbau im Land voranzutreiben. Eigentlich sollte es ja eine Milliarde Euro – die sogenannte Breitbandmilliarde – dafür geben. Auf den Rest hofft nun auch die IKT-Branche, denn die IKT sei immerhin „das Schmiermittel der Wirtschaft“ wie IOÖ-Vizepräsident Georg Krause es formulierte. Und schließlich haben sich auch die Unternehmen dazu bereit erklärt, die erhaltene Summe zu verdoppeln. Aber wie die Millionen investiert werden sollen, darüber schwiegen sich alle Verantwortlichen aus. Strukturschwache Regionen sollen gefördert werden, die Ausschreibungen sollen fair vonstatten gehen, heißt es. Man wird sehen, ob der neue Anlauf spürbare Auswirkungen haben wird. Spätestens wenn es das nächste Mal heißt: Hurra, wir haben eine IKT-Strategie! (cb)


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