Generative KI bringt Chance und Change

Trotz aller Hürden und Herausforderungen betrachten österreichische Unternehmen Generative KI als Chance. Doch obwohl ein verstärkter Einsatz von Daten- und Analysetools festzustellen ist, bleibt die Rolle des Chief Data Officers zunehmend unbesetzt. [...]

Grundsätzlich sehen die befragten österreichischen Führungskräfte GenAI positiv (linke Grafik), doch es bleibt noch viel Arbeit zu tun (rechte Grafik). Grafik und Quelle: adesso SE
Grundsätzlich sehen die befragten österreichischen Führungskräfte GenAI positiv (linke Grafik), doch es bleibt noch viel Arbeit zu tun (rechte Grafik). Grafik und Quelle: adesso SE

Daten sind das Gold der IT. Das Strategieberatungsunternehmen PwC analysierte Geschäftsberichte der weltweit 2.500 größten börsennotierten Unternehmen („Chief Data Officers 2023“-Studie) und fand so bestätigt, dass die strategische Nutzung von Daten aktuell einen wichtigen Erfolgsfaktor darstellt, was auch daran ersichtlich wird, dass das Wort „Daten“ in den Geschäftsberichten im Schnitt 81 mal vorkommt – das ist ein Zuwachs von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gerade im Hinblick auf künstliche Intelligenz, die ja zum Training Unmengen an Daten benötigt, verwundert das nicht.

Zudem könnte 2024 das Jahr sein, in dem Generative KI bzw. Generative AI (GenAI) endgültig den Durchbruch im Geschäftsumfeld schafft. So wird diese Technologie im Unternehmensbereich weitgehend als große Chance betrachtet, wie eine GenAI-Studie des IT-Dienstleisters adesso unter 100 Führungskräften der österreichischen Wirtschaft ergeben hat. Demnach bewerten 61 Prozent GenAI-Anwendungen positiv für ihr Geschäftsmodell. 50 Prozent erhoffen sich von künstlicher Intelligenz eine Lösung für fehlende personelle Ressourcen. Zudem schätzen bereits heute 80 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie mindestens eine Stunde pro Woche an Zeit durch den Einsatz von GenAI einsparen und eine überwältigende Mehrheit von 79 Prozent will, so die adesso-Umfrage, noch in diesem Jahr entsprechende Lösungen implementieren.

Interessanterweise führt das auch zu teilweise unerwarteten Änderungen in Unternehmen. So bemerkt PwC in ihrer eingangs erwähnten „Chief Data Officer“-Studie, dass trotz des verstärkten Einsatzes von Daten- und Analysetechnologien ein Rückgang an beschäftigten Chief Data Officers (CDOs) in Unternehmen festzustellen ist. Demnach ist die Anzahl der Firmen, die über einen CDO verfügen, im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gesunken. Nur 590 der 2.500 untersuchten Unternehmen beschäftigen einen Chief Data Officer. Das entspricht einem Anteil von 24 Prozent. Im Vorjahr waren es mit 682 Unternehmen noch 27 Prozent der Firmen. Auch die Zahl der Neueinstellungen von obersten Datenchefs ist rückläufig: 2023 wurden 71 CDOs ernannt, im Vorjahr waren es 104.

In Europa wie auch in Nordamerika ist der Rückgang besonders ausgeprägt: Während im Jahr 2022 noch 42 Prozent der europäischen Unternehmen (38 Prozent in Nordamerika) die Position des CDOs besetzt hatten, sind es aktuell nur noch 34 Prozent (31 Prozent in Nordamerika).

PwC vermutet, dass der Hype rund um die CDO-Position langsam abflacht, da die Rolle und ihre Aufgaben mittlerweile im Unternehmen integriert sind. „In einer Welt, in der KI zunehmend als Schlüsselfaktor für Wettbewerbsvorteile gilt, sind in naher Zukunft jedoch auch neue Rollen wie die des Chief Knowledge Officers oder Chief AI Officers denkbar“, blickt Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, in die Zukunft. Diese steuerten die Sammlung, Analyse und Anwendung von Wissen und KI innerhalb ihrer Organisationen, um einen effizienten und vor allem sicheren Einsatz neuer Technologien zu gewährleisten, so Krickl.


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