IFS übernimmt Poka

Der Business-Software-Anbieter IFS hat eine offizielle Vereinbarung zum Kauf von Poka, Anbieter der gleichnamigen Connected-Worker-Plattform, unterzeichnet. Diese soll Industriearbeitern in Fabriken und im Außeneinsatz mehr Effizienz und Sicherheit bieten. Sie steigert zudem die Produktivität. [...]

"Poka Yoke": Fehler in der Fertigung sollen nicht zu Fehlern im Endprodukt führen. (c) Unsplash
"Poka Yoke": Fehler in der Fertigung sollen nicht zu Fehlern im Endprodukt führen. (c) Unsplash

Mit der Übernahme von Poka will IFS, Spezialist für Unternehmen, die Güter produzieren und vertreiben, Anlagen bauen und betreiben, das Leistungsspektrum seiner Business-Software bis auf Industriearbeiter ausdehnen. Durch die Kombination seiner Technologien für ERP, Enterprise Asset Management (EAM) und Field Service Management (FSM) mit Poka soll IFS eigenen Angaben zufolge künftig die gesamte Wertschöpfungskette seiner Kernbranchen digital vernetzen können. Die Connected-Worker-Plattform von Poka ermöglicht es Industriearbeitern dabei, in allen Bereichen ihrer Tätigkeiten effizienter zu sein – von Schulungen und der Entwicklung bis hin zur Behebung von Fehlern.
Unternehmen können die Produktivität ihrer Maschinen und ihres Personals weltweit messen und erhalten dadurch verlässliche Einblicke in ihre Produktivität. Zudem gewinnen sie wertvolle Erkenntnisse für die Einhaltung von Vorschriften und die Schaffung sicherer Arbeitsbedingungen im Sinne ihrer Nachhaltigkeitsziele.

Der Hauptsitz von Poka befindet sich in Quebec, Kanada. Das Unternehmen hat Kunden in 55 Ländern, darunter Nestlé, Tetra Pak, Mars, Bosch, RioTinto, Coty, Alcoa, Hitachi Energy und Mahle. Poka erhielt einen Open Bosch Award für herausragende Innovationen und wurde vier Jahre in Folge als ein führender Anbieter für Connected Workers in Gartners „Hype Cycle for Manufacturing Operations Strategy“ geführt.

„Die Vernetzung von Industriearbeitern wurde bei der digitalen Transformation bislang vernachlässigt“, erklärt Darren Roos, CEO von IFS. Angesichts des immer dramatischeren Fachkräftemangels wird sie aber zur Notwendigkeit. Unternehmen haben es immer schwerer, offene Stellen zu besetzen und deshalb drohen ihnen eklatante Qualifikationslücken in der Fertigung. Wenn sie ihren Industriearbeitern, unabhängig davon, wo sie sich gerade befinden, Zugang zu Informationen bieten, hilft ihnen das dabei, diese Lücke zu schließen. Und nicht nur das: Es macht ihre Arbeiter auch besser und steigert die Agilität ihrer Fertigung“, so Darren Roos.

Alexandre Leclerc, CEO von Poka, ergänzt: „Wir sind stolz auf unsere erstklassige Plattform und unsere Vorreiterrolle im Bereich Connected Worker. Durch die Zugehörigkeit zu IFS werden wir in der Lage sein, weitere Innovationen zu entwickeln und den Mehrwert, den wir Fertigungsunternehmen bieten, weiter zu vergrößern.“

„Dumme Fehler“ vermeiden

Der Name Poka stammt von „Poka Yoke“ ab, dem japanischen Begriff für Fehlersicherung. Es geht darum, „dumme Fehler, Schnitzer“ weitgehend zu vermeiden. Grundlage für Poka Yoke ist die Erkenntnis, dass weder Menschen, noch Systeme in der Lage sind, unbeabsichtigte Fehler vollständig auszuschließen. Poka Yoke soll in der Regel mit einfachen und wirkungsvollen Methoden dafür sorgen, dass Fehlhandlungen im Fertigungsprozess nicht zu Fehlern im Endprodukt führen. Dabei zielt Poka Yoke auf den Einsatz von meist technischen Hilfsmitteln.

Die Idee hinter Poka wurde durch die Herausforderungen inspiriert, mit denen CEO Alex Leclerc während seiner Tätigkeit als CI-Direktor bei einem globalen Lebensmittelhersteller konfrontiert war. Er erlebte aus erster Hand, wie uneinheitliche Leistungen in allen Bereichen des Unternehmens zu Verschwendung, Qualitätsproblemen und Sicherheitsrisiken führen können.


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