IKT-Strategie für Salzburg

Die IKT-Branche ist für das Land Salzburg ein wesentlicher Wachstumsfaktor. Beispielsweise ist die Wertschöpfung pro Beschäftigtem in Salzburg in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten rund doppelt so hoch wie in der Beherbergung. [...]

Allein in den Bereichen IT-Dienstleistung und Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten sind im Land Salzuburg etwa 600 Unternehmen mit etwa 3.400 Mitarbeitern tätig. Einerseits ist damit die eingangs erwähnte Wertschöpfung (wie übrigens auch der Umsatz) pro Beschäftigten in Salzburg in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten in etwa doppelt so hoch wie in der Beherbergung. Andererseits betreffen diese Zahlen nur die ausgewiesenen und erfassten IT-Unternehmen. Die tatsächliche Bedeutung ist aber um etliches größer, da IKT auch in den meisten anderen Branchen wie im Tourismus, im Handel oder im Gesundheitsbereich eine große Rolle spielt, wo sie aber statistisch nicht erfasst wird. Dementsprechend stellte Landeshauptmann Haslauer im Dezember 2016 bei der Präsentation der Studie „Innovations- und Forschungsmasterplan IKT Salzburg 2016“, die die künftigen IKT-Entwicklungsmöglichkeiten in Salzburg zum Thema hat, fest, dass diese Branche schon jetzt eine enorme Bedeutung für Salzburg als Wirtschaftsstandort habe. Deswegen sei dieser Bereich, so Haslauer, „einer von fünf Entwicklungsschwerpunkten, die wir in der Wissenschafts- und Innovationsstrategie 2025 festgelegt haben. Hier werden wir aufgrund einer fundierten Analyse Maßnahmen setzen, die Salzburg für die Zukunft rüsten“. Der Ausbau der IKT in Salzburg in den nächsten Jahren fokussiert auf die Bereiche Forschung, Ausbildung und Wirtschaft.

FORSCHUNG
Mit der Fachhochschule Salzburg, der Paris-Lodron Universität Salzburg (PLUS), der Salzburg Research Forschungsgesellschaft und den Research Studios Austria sind vier renommierte Forschungsinstitutionen Salzburgs im IKT-Sektor tätig. Themen, die personell stark besetzt sind und mit exzellenter Forschung herausragen, sind die Bereiche Geo-Informationssysteme, Mensch/Maschine-Schnittstelle, Energieinformatik, Softwareengineering und Netzwerke sowie das Internet der Dinge.
Weitere erwähnenswerte Themen, an denen gegenwärtig in Salzburg geforscht wird, sind Netzwerksicherheit und sichere Energienetze, intelligente Instandhaltung, einfache Benutzbarkeit von IT-Systemen, verbesserte Multimedia-Kommunikation, geografische Informationssysteme und Software für sichere technische Systeme.
Um die akademische Exzellenz und den Standort für die Forschung zu stärken, sprich mehr internationale Forscher und Forscherinnen wie auch Unternehmen anzuziehen, sind für 2017 folgende Maßnahmen geplant: Im Bereich HCI (Human Computer Interaction) soll durch die Förderzusage des Landes eine zusätzliche Junior-Professur eingerichtet werden. Ferner wird hochqualifizierter Forschungsnachwuchs durch ein attraktives Programm für Doktoranden ausgebildet.

AUSBILDUNG

Generell gibt es in der Wirtschaft gegenwärtig einen Fachkräftemangel, der speziell in der IKT-Branche dramatisch ist. Gesucht werden Personen mit IKT-Kenntnissen in allgemeiner Informatik und Wirtschaftsinformatik sowie in anderen IT-nahen Berufsfeldern. Im Bereich Forschung und Entwicklung besteht vor allem ein Mangel in technischen und konstruktiven Fachrichtungen, z.B. technische Informatik bzw. Softwareentwurf. Um dem entgegen zu wirken, muss bereits vor einem Studium oder der Lehre mit der Nachwuchsförderung begonnen werden. Derzeit lässt das Land Salzburg ein Konzept für Schulen mit Schwerpunkten in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) erarbeiten, die das Interesse von Schülern, aber auch verstärkt und mehrheitlich von Schülerinnen wecken sollen, da Mädchen hier noch immer unterrepräsentiert sind. Die bereits stattfindenden Sommerwochen zum praktischen IT- und Technik-Schnuppern bei Unternehmen und Forschungseinrichtungen werden weiter ausgebaut. Hier verzeichnen die zuständigen Stellen ein besonders starkes Interesse.

WiRTSCHAFT
Für die Wirtschaft ist es ein vordringliches Anliegen, die Sichtbarkeit von Salzburg als IKT-Standort zu verbessern. Wird ein positives Image hinsichtlich der IKT aufgebaut, dann ist es auch leichter, Fachkräfte auszubilden sowie entsprechend geschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anzuziehen und einzustellen. Eine wichtige Rolle spielt dabei nicht zuletzt die Vernetzung zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Hier bestehen bereits zufriedenstellende bis gute Kooperationen. In diesem Zusammenhang sind vor allem Projekte aus den Themenbereichen industrielle Netze, Software-Entwicklung, Usability, CRM, Big Data und Smart Grids zu nennen.

Um die genannten Ziele zu erreichen, wird mit 2017 ein IT-Koordinator oder eine -Koordinatorin beim ITG – Innovationsservice für Salzburg die Umsetzung des IKT-Masterplans begleiten. Zudem können IKT und Digitalisierungsprojekte von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in bestehenden und neuen Förderprogrammen der Wirtschaftsabteilung unterstützt werden. Künftig werden die Salzburger IKT-Schwerpunkte auch beim Standortmarketing intensiv kommuniziert. Last but not least wird die IKT-Offensive der ITG Salzburg zur Heranführung von Unternehmen an die Digitalisierung fortgesetzt.


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