KI verändert auch die Bereiche Finanzen, Buchhaltung, ERP und Personalmanagement grundlegend. Sage hat es sich zur Aufgabe gemacht, KI nicht als Blackbox, sondern als transparentes Werkzeug einzusetzen, das Unternehmen entlastet, Prozesse optimiert und Sicherheit garantiert. ITWelt.at hat dazu mit Johannes Kreiner, Geschäftsführer von Sage in Österreich, ein Interview geführt. [...]

Welche Rolle spielt KI bei Sage?
Sage setzt besonders im Bereich Finanzen und Buchhaltung und ERP auf KI, um Fehler zu minimieren, Zeit zu sparen und intelligente Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Unser Ansatz: KI ist keine Blackbox, sondern ein transparenter, unterstützender Assistent, der Menschen entlastet, nicht ersetzt. Mit Sage Copilot haben wir einen generativen KI-Assistenten entwickelt, den wir aktuell in unseren Buchhaltungs- und Finanzmanagementlösungen einsetzen und der bereits in fünf Produkten integriert ist – mit Plänen zur weiteren Ausrollung.
Im Bereich HR geht es vor allem darum das Potenzial von KI zu nutzen, um HR-Teams nachhaltig zu entlasten. Im Vordergrund stehen Prozessoptimierung, Automatisierung von Routineaufgaben, um Zeit zu sparen, aber auch Anomalie-Erkennung und Unterstützung im Bereich Lernen & Entwicklung.
Was gilt es bei der Nutzung von KI im HR-Bereich zu beachten?
Der Einsatz von KI bietet viele Vorteile im HR-Management, von automatisierten Prozessen im Recruiting über datengetriebene Analysen bis hin zur Vorhersage von Personalbedarfen. Doch trotz dieser Chancen, ist gerade der HR-Bereich besonders herausfordernd, weil er sich an der Schnittstelle zwischen Mensch, Technologie und rechtlichen Vorgaben bewegt. Unternehmen müssen hier nicht nur effiziente Prozesse sicherstellen, sondern auch ethische, regulatorische Vorgaben vor allem in Hinblick auf KI beachten. KI-Systeme im Personalwesen arbeiten mit einer Vielzahl an sensiblen Mitarbeiter:innendaten – angefangen bei Bewerbungsunterlagen über Leistungsbeurteilungen bis hin zu Feedbackdaten. Und diese gilt es zu schützen.
Wie stellt Sage sicher, dass KI-Lösungen den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden entsprechen?
Um das sicherzustellen, steht der enge Austausch mit den Kunden im Fokus. Es ist von Bedeutung, KI dort einzusetzen, wo sie einen Mehrwert bietet, denn vorab muss Zeit in die Einschulung des Teams zum Thema KI und der speziell eingeführten Lösungen investiert werden, damit sich Unternehmen auf das Wesentliche konzentrieren können.
Studien zeigen, dass 80 Prozent der HR-Verantwortlichen die Zukunft ihres Arbeitsbereichs durch KI geprägt sehen. Dies impliziert, dass neue Arbeitsplätze entstehen und bestehende sich verändern werden.
Welche Herausforderungen sieht Sage bei der KI-Integration in Unternehmen?
Eine der zentralen Hürden ist die Datenqualität und -verfügbarkeit. KI-Modelle sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie arbeiten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Daten strukturiert, aktuell und DSGVO-konform sind. Zudem erfordert die erfolgreiche Nutzung von KI oft neue Prozesse und Kompetenzen. Unternehmen müssen ihre Teams darauf vorbereiten, mit KI-gestützten Tools zu arbeiten und die Ergebnisse richtig zu interpretieren.
Ein oft unterschätzter Punkt ist die Erwartungshaltung der Kunden. Viele Unternehmen wissen zwar, dass sie KI einsetzen möchten, haben jedoch keine klaren Vorstellungen, welche konkreten Probleme gelöst werden sollen. Sage übernimmt hier eine Moderationsrolle und hilft ihren Kunden, realistische Anwendungsfälle zu identifizieren. Besonders im Bereich Lohnverrechnung wäre Fehlertoleranz nicht akzeptabel.
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