Vom traditionsreichen Hörakustik-Unternehmen zum digitalen Vorreiter: Die Neuroth-Gruppe erneuert ihre HR-Prozesse und setzt dabei auf Cloud-Technologie, um internationale Abläufe zu vereinheitlichen und die Zusammenarbeit zu stärken. [...]
Um das dynamische Wachstum und die zunehmende Komplexität der internationalen Organisation zu unterstützen, hat das traditionsreiche Grazer Hörakustik-Unternehmen Neuroth mit über 1.350 Mitarbeitenden an rund 280 Standorten in acht Ländern seine HR-Strukturen modernisiert und mit Workday Human Capital Management (HCM) einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft gesetzt. Das interne Projekt „Level Up“ steht dabei für den Wandel von administrativen Abläufen hin zu einem strategisch gesteuerten, datenbasierten Personalmanagement.
Bislang arbeiteten viele Bereiche noch mit Excel und papierbasierten Prozessen. Mit dem neuen System verfügt Neuroth nun über eine einheitliche Plattform für Zeiterfassung, Urlaubsanträge, Gehaltsabrechnung und Reisekostenmanagement – und damit über die Basis für international harmonisierte HR-Prozesse und datenbasierte Entscheidungen.
Komplexe Anforderungen im HR-Alltag
Das HR-Team von Neuroth bewegt sich in einem Umfeld, in dem vielfältige Rollen, Einsatzorte und gesetzliche Vorgaben mit einem dynamischen Retail-Alltag zusammentreffen. Die Mitarbeitenden sind teilweise in mehreren Stores tätig, und die Einsatzplanung berücksichtigt gezielt ihre individuelle Kompetenz. Die Rollen im Store werden bewusst nach Kompetenzen verteilt – vereinfacht gesagt: Beratung, Verkauf oder Führung. Das Performancemodell fördert dabei Teamleistung statt Einzelwettbewerb.
„Unsere Belegschaft arbeitet länderübergreifend, unter unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und tariflichen Anforderungen“, erklärt Nikola Sliskovic, Leiter HRM Strategy & Structure bei Neuroth. „Diese Vielfalt wollten wir in unseren HR-Prozessen abbilden und gleichzeitig Effizienz und Transparenz schaffen. Besonders stolz sind wir auf unsere Lösung zu den kollektiv- und tarifvertraglichen Anpassungen. Diese laufen jetzt automatisch mit Freigabeworkflows über die gesamte Belegschaft.“
Von manuellen Strukturen zu integrierten Prozessen
Die Einführung von Workday HCM erfolgte gemeinsam mit dem Implementierungspartner Strada in acht Ländern innerhalb von sieben Monaten – eine beachtliche Leistung angesichts der länderspezifischen Regelungen und komplexen Anforderungen.
Der Erfolg ist laut Sliskovic vor allem dem Projektteam, der engen Abstimmung mit den externen Partnern, aber auch der frühen Unterstützung durch das Executive Board zu verdanken: „Das Team hat mit hoher Eigenverantwortung, Fachkompetenz und Ausdauer eine Vielzahl komplexer Themen umgesetzt – von der Zeiterfassung über die Reisekosten bis zum Scheduling und zur Datenqualität. In vielen Meetings wusste man gar nicht mehr, wer eigentlich zu HR, IT, Lohnverrechnung oder Sales gehört – alle haben an einem Strang gezogen.“
Er ergänzt: „Die Implementierung war intensiv, aber stets auf Augenhöhe. Natürlich gab es Höhen und Tiefen – das ist bei einem Projekt dieser Größe normal. Besonders positiv überrascht hat uns die Flexibilität unserer Partner – sowohl bei Workday als auch bei Strada. Viele unserer Anforderungen wurden lösungsorientiert aufgenommen und gemeinsam umgesetzt – das würden wir genauso wieder machen.“
HR als strategischer Gestaltungsbereich
Mit dem Projekt “Level Up” entwickelt sich HR bei Neuroth deutlich weiter – von einer administrativen Funktion hin zu einem aktiven Gestaltungsbereich, der eng mit Controlling und Datenanalyse zusammenarbeitet. Damit wird HR zu einem strategischen Partner des Business.
„Unsere HR-Strategie ist eng an die Unternehmensstrategie gekoppelt“, erklärt Sliskovic. „Wir investieren in Digitalisierung, in die Entwicklung von Führungskompetenzen und in datenbasierte Personalplanung. Das Kompetenzmanagement hilft uns, Mitarbeitende gezielt weiterzuentwickeln – immer im Einklang mit unseren Kundinnen und Kunden und ihrem individuellen Bedarf.“
Künstliche Intelligenz und Automatisierung als Hebel für Innovation
Auch bei Themen wie Künstlicher Intelligenz und Automatisierung denkt die Neuroth-Gruppe voraus. „KI kann nur so gut sein wie die Daten, auf denen sie basiert. Durch die Integration unserer HR-Prozesse schaffen wir erstmals ein konsistentes, vernetztes Datenfundament, das den Einsatz von KI im HR-Bereich wirklich sinnvoll macht“, so Sliskovic. Zudem ermöglicht die Automatisierung vieler Abläufe, etwa bei Reisekosten, Genehmigungsworkflows oder tariflichen Anpassungen, spürbare Erleichterungen im Alltag. „Das entlastet nicht nur HR, sondern das gesamte Business“, betont er.
Der Weg geht weiter
Nach dem erfolgreichen Go-Live steht nun die Optimierung der Workflows im Fokus – insbesondere beim Time Tracking, Reporting und in der Nutzerfreundlichkeit. Die nächste Projektphase ist bereits geplant: Sie umfasst Funktionen für Talent- und Learning-Management, mit denen Neuroth seine Mitarbeiterentwicklung weiter professionalisieren will.
„Workday ist für uns ein zentraler Hebel, um unsere HR-Strategie zukunftsorientiert umzusetzen“, sagt Nikola Sliskovic. „Damit schaffen wir die Basis, um als Unternehmensgruppe weiter zu wachsen und unsere Mitarbeitenden gezielt zu fördern – ganz im Sinne unseres Leitsatzes: „Besser hören, besser leben.“

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