Digitale Sprachtechnologien gegen Fachkräftemangel?

Eine aktuelle DACH-Umfrage unter IT-Leitern bestätigt: Gerade in der oft traditionellen Rechtsbranche sind digitale Sprachtechnologie-Lösungen mit all ihren Möglichkeiten noch nicht ganz angekommen. [...]

(Quelle: StefanSchweihofer/Pixabay)

Dabei bergen gerade sie großes Potenzial, einerseits dem aktuellen Fachkräftemangel in der Anwaltswelt zu begegnen und andererseits Kundenmandate erfolgreich und effizient zu bearbeiten. Besonders gut im digitalen Umfeld organisiert sind (traditionell größere) Consulting-Organisationen mit Rechtsberatung.

Knapp die Hälfte kommt ohne digitale Sprachtechnologien aus

Konkret ging es um das Thema Sprachtechnologie, dem Kerngeschäft von Weltmarktführer Philips Dictation aus Wien. Die Umfrage zeigte auf, dass größere Organisationen tendenziell eher Sprache als User-Interface für Diktate, Dokumentationen etc. verwenden als kleinere. Das betrifft vornehmlich die befragten Unternehmensberatungen mit Rechtsbereich, von denen rund die Hälfte mit digitalen Sprachtechnologie-Lösungen arbeiten.

In Anwaltskanzleien beträgt dieser Wert nur rund 33%. Immerhin arbeiten knapp 50% der Kanzleien mit (noch analogen) Diktaten. Diese mit Spracherkennung in einem Workflow zu verbinden, haben immerhin 40% der befragten Kanzleien künftig vor.

Grundsätzlich gilt: Je größer die Organisation, desto digitaler. Das liegt sicherlich auch daran, dass der Abstimmungsbedarf größer ist, vor allem Post-Corona, wenn sich flexibles und mobiles Arbeiten durchsetzt.

Umfrage von dazu Welche Vorteile der Einsatz von Sprachtechnologien bringen kann. An Platz 1 mit 43,6% steht die Effizienzsteigerung.
(Quelle: Speech Processing Solutions GmbH)
(Quelle: Speech Processing Solutions GmbH)

Achtung, Sicherheit: Gratis-Sprachtechnologien weit verbreitet

Wenn Anwaltskanzleien mit Sprachtechnologie arbeiten, so tun sie dies vornehmlich mittels Diktiergeräten; fast jede zweite Unternehmensberatung allerdings setzt bereits Sprachdialogsysteme ein. Interessant: Rund ein Viertel nutzt Gratis-Anwendungen, was besonders in punkto Sicherheit aufhorchen lässt.

Immerhin 60% der Unternehmensberatungen und 50% der Anwaltskanzleien arbeiten mit gekauften Systemen, und das ist auch der Trend für die Zukunft. (Selbstprogrammierte) Eigenanwendungen nutzen ein Fünftel (Kanzleien) resp. 30% (Unternehmensberatungen).

Was ebenso deutlich wurde: Die Cloud setzt sich immer mehr durch. Die Nutzung von on-premise-Lösungen bewegt sich mittlerweile im niedrigen einstelligen Bereich.

Weltweit: 70% Pro Cloud

Eine ähnliche weltweit durchgeführte Studie zeigt, dass in den primär englischsprachigen Ländern (UK, USA) bereits 80% aller befragten Anwaltskanzleien eine „Cloud-first“-Strategie umsetzen. Das ist dem Trend zu hybridem und mobilem Arbeiten geschuldet, dem ebenso viele Anwaltskanzleien folgen.

Der Cloud wird immer mehr Vertrauen entgegengebracht; nunmehr werden nämlich on-premise-Lösungen als „unsicherer“ eingestuft (70% pro Cloud, was Sicherheit betrifft).

007 darf nicht übernehmen

Der Grund, warum digitale Sprachtechnologie-Lösungen im Rechtsbereich noch nicht flächendeckend eingesetzt werden, liegt in Bedenken vor Spionage, die primär große Unternehmensberatungen (mit oftmals großen Firmenkunden) haben.

Und die lassen sich ehrlicherweise oftmals nur schwer mit flexiblem Arbeiten vereinbaren: Spricht jemand in einem Cafè in eine App oder ein Diktiergerät, so hört das Umfeld (notgedrungen) mit; wird geschrieben, ist Diskretion eher gewahrt. Das ist wohl einer der Schwachpunkte, den Sprachtechnologie so bald nicht beantworten wird.

Dennoch liegen die Vorteile von digitalem Arbeiten für die befragten IT-Leiter auf der Hand: Genannt wurden Qualitätssteigerungen der eigenen Leistung und das bessere Nutzen der vorhandenen Ressourcen. Fazit: Die Studie veranschaulichte deutlich, wie sehr der Einsatz von Sprachtechnologie-Lösungen dem Fachkräftemangel der Rechtsbranche begegnen kann.

Bei der Auswahl eines Sprachtechnologie-Anbieters gibt es genau zwei Kriterien, welche alle Befragten wiederholt genannt hatten: Nämlich die Gewährleistung der Datensicherheit sowie das Preis-Leistungsverhältnis.

Dem zweiten Anspruch entspricht Philips Dictation. „Und was die Sicherheit betrifft, so lagern alle in der Cloud befindlichen Daten unserer beliebten Cloud-Lösung Philips SpeechLive im EU-Raum“, berichtet Dr. Thomas Brauner, CEO von Speech Processing Solutions, dem Unternehmen hinter Philips Dictation, abschließend.


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