Künstliche Intelligenz: Gamechanger bei der Personalsuche

Wie digitale Strategien optimal mit persönlicher Ansprache kombiniert werden. [...]

Foto: MohamedHassan/Pixabay

Alles automatisieren oder vor allem mit individueller Ansprache punkten? – Diese Frage stellen sich viele Unternehmen, die auf Personalsuche sind. Die Lösung sei, beides zu verbinden, sagt Christopher Zauner, Experte für Mitarbeitergewinnung bei der Recruiting Heute GmbH aus Wels. „Künstliche Intelligenz kann eine Menge vereinfachen und auch verbessern. Das persönliche Gespräch entscheidet letzten Endes.“ Unternehmen sollten das eine und das andere nutzen, um sich von ihren Wettbewerbern positiv abzuheben.

KI geht nicht eigenständig auf Mitarbeiterfang und auch nicht nach eigenen Kriterien. Nach welchen sie suchen soll, bestimmt das Unternehmen, indem es etwa seine Zielgruppe exakt definiert. „Es gilt also, die Präzision und Schnelligkeit digitaler Tools zu nutzen“, sagt Zauner, „aber diese sozusagen genau zu briefen.“ Wer das macht, der hat die Möglichkeit, zeit- und kostenintensive Vorarbeiten zu sparen. Zauner: „Das schafft Ressourcen dort, wo der Mensch besser, ja unersetzlich ist.“

Als Beispiel für Jobs, welche die KI erledigt, nennt Zauner Interviews per Chatbot. Diese Technologie sei mittlerweile etabliert und akzeptiert, so dass die meisten Bewerberinnen und Bewerber kein Problem damit hätten. Während ein menschlicher Gesprächspartner jeden Tag ein wenig anders fragt und zuhört und bewertet, spult ein Chatbot das herunter, was der Programmierer ihm aufgetragen hat. So produziert er Ergebnisse, die sich leicht vergleichen lassen. Ein Punkt, der das Auswahlverfahren transparent und fair macht.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Kandidatinnen und Kandidaten erhalten sehr rasch Rückmeldung, denn ein Chatbot hat keinen Urlaub und wird nicht krank. „Viele Menschen schätzen das sehr und das kann in Zeiten des Fachkräftemangels schon den Ausschlag geben“, so Zauner.

KI lässt sich jedoch schon vor Interviews per Chatbot „einspannen“. Sie ist etwa in der Lage, Stellenanzeigen zu optimieren oder diese für verschiedene Medien anzupassen. Auch damit wird wertvolle Arbeitszeit von Menschen gespart und der gesamte Recruiting-Prozess beschleunigt.

Sahnehäubchen Mensch

Der Faktor Mensch kommt am Ende dieses Prozesses ins Spiel: beim Gespräch mit den von der KI vorausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten. Weil die vorhergehenden Schritte weitgehend automatisiert abgelaufen sind, kann sich nun meist zumindest der künftige direkte Vorgesetzte des potenziellen neuen Mitarbeiters viel Zeit nehmen.

Idealerweise, so Zauner, nimmt auch die Chefin beziehungsweise der Chef an dem Termin teil. „Auf diese Weise transportiert das Unternehmen sowohl seine digitale Affinität als auch die persönliche Nähe.“

Drei Tipps fürs digital-persönliche Recruiting

  1. Setzen Sie auf digitale Strategien, wo sich damit Zeit und Geld sparen lassen!
  2. Programmieren Sie die KI-Tools so, dass sie die Bewerberinnen und Bewerber so präzise wie möglich filtern können.
  3. Nehmen Sie sich viel Zeit für die Gespräche mit den vorausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten.

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